Mit dem Verzicht des Bundes auf Bargeld könnte der Kurs der Telekom-Aktie weiter unter Druck geraten. Denn eine Sachdividende hat für die übrigen Aktionäre einen gravierenden Nachteil: Der Gewinn pro Anteilsschein wird verwässert, das heißt er verteilt sich schlicht auf mehr Aktien und senkt so den Wert des einzelnen Papiers. Dabei steht die T-Aktie ohnehin unter Druck: Angesichts der Schwierigkeiten in einem umkämpften Markt mit scharfer Preiskonkurrenz kommt das Telekom-Papier nicht so recht aus dem Tief. Schlechte Nachrichten aus der Branche - wie jüngst die nahezu vollständige Dividendenstreichung beim niederländischen Mobilfunkkonzern KPN -drücken den Telekom-Kurs unmittelbar ins Minus.
Investition in den Netzausbau
Allerdings hat die Nachricht auch ihr Positives: Die gekürzte Gewinnbeteiligung soll dem milliardenschweren Netzausbau zugutekommen. Allein für vier Milliarden Euro will die Telekom ihr Mobilfunknetz in den USA modernisieren, weitere sechs Milliarden Euro sollen in den Breitband-Ausbau in Deutschland fließen.
Die Sachwertdividende an den Bund würde die Finanzierung dieser Vorhaben sicher erleichtern. Beides sind Investitionen in die Zukunft, die langfristig wichtige Ertragsquellen sichern. Das könnte langfristig auch dem Aktienkurs helfen. Bleibt abzuwarten, welcher Effekt am Ende stärker auf den Aktienkurs durchschlägt: die Verwässerung der Gewinne pro Aktie oder die Investitionen in die Netze.