Vermögensschutz Zum Fest glänzt nichts wie Gold

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Gold zum Neujahrsfest

Die Länder mit den größten Goldreserven
Platz 10: Indien Quelle: REUTERS
Platz 9: Die Niederlande Quelle: REUTERS
Platz 8: Japan Quelle: REUTERS
Platz 6: Schweiz Quelle: AP
Platz 7: Russland Quelle: dpa-tmn
Platz 5: China Quelle: dapd
Platz 4: Frankreich Quelle: dapd

Inzwischen belebt sich in beiden Ländern die Goldnachfrage wieder. In Indien wurde im dritten Quartal wieder mehr Gold abgesetzt als im Vorjahr. In China scheinen die Stimulierungsmaßnahmen der Regierung zu greifen. Die Wirtschaft stabilisiert sich, die Löhne steigen weiter. Zudem steht im Januar das chinesische Neujahrsfest bevor, zu dem traditionell Gold verschenkt wird.

Die Rezession in Europa hinterließ ebenfalls ihre Spuren. So fiel die Nachfrage nach Barren und Münzen zu Investitionszwecken (Investmentnachfrage) weltweit in den ersten neun Monaten um ein Fünftel. Die Hälfte des Rückgangs ging auf das Konto Europas. Diese Schwäche konnte von den mit physischem Gold gedeckten Goldfonds nicht ausgeglichen werden.

Unter dem Strich fiel die Investmentnachfrage deshalb weltweit nach neun Monaten um neun Prozent. Allerdings bleiben in dieser Statistik die zunehmend außerbörslich abgewickelten Goldkäufe unberücksichtigt. Rechnet man diese Geschäfte mit ein, dann ist die Investmentnachfrage tatsächlich weiter gestiegen, sagt Eugen Weinberg: „Die steigende Nachfrage nach außerbörslichen Goldgeschäften kann ein Indiz dafür sein, dass mehr und mehr Investoren ihre Goldkäufe anonym abwickeln wollen“, schätzt der Leiter des Rohstoffresearchs der Commerzbank.

Wie viel Gold börsennotierte Goldfonds halten

Beliebte Goldfonds

Doch auch bei der dokumentierten Investmentnachfrage lässt sich wieder eine anziehende Dynamik beobachten. Deutlich abzulesen ist das an den zunehmenden Beständen der Goldfonds. Diese erhöhten sich allein seit August um rund zehn Prozent auf inzwischen 84,5 Millionen Unzen (siehe Grafik).

Ob Deflation oder Inflation, in einer überschuldeten Welt enden beide Wege in der Pleite. Der Leidensweg wird nur verlängert, wenn Notenbanken als große Käufer und Staatsfinanzierer einspringen und ihre Bilanzen ausweiten, wie es in Amerika, Europa und Japan passiert. Wann dieses Spiel endet, weiß niemand, auch schlaue Köpfe wie Zulauf nicht: „Ich weiß nur, dass es eines Tages Währungsreformen geben wird. Um auf die vorbereitet zu sein, sollte jeder etwas Gold besitzen.“ Diesen Rat beherzigen auch immer mehr Notenbanken. Möglicherweise findet die Welt ja irgendwann zu einer Währungsordnung zurück, in der Gold wieder eine zentrale Rolle einnimmt.

Minenaktien

Gerade Schwellenländer scheinen sich darauf vorzubereiten: Nachdem die Notenbanken aus China, Indien, Mexiko und Russland in den vergangenen Jahren damit begonnen haben, ihre Währungsreserven verstärkt auch in Gold anzulegen, sahen sich die Notenbanken von Brasilien und Südkorea offenbar unter Zugzwang: Die brasilianische Zentralbank kaufte im Oktober über eine halbe Million Unzen des Währungsmetalls, die Bank von Korea zog im November nach und stockte ihre Reserven um 20 Prozent auf 2,71 Millionen Unzen auf.

Die Goldkäufe der Schwellenländer sind ein Misstrauensvotum gegen die großen Reservewährungen. Brasiliens Staatspräsidentin Dilma Rousseff wähnt ihr Land in einem „Währungskrieg“ mit dem Westen, weil dieser die Welt mit einem „Tsunami“ billigen Geldes überschwemme. Und China löst sich in bilateralen Handelsabkommen, wie zuletzt mit Südkorea, allmählich vom Dollar. Länder, die ihre Goldreserven erhöhen, sind zudem oft jene, die keinen freien Wechselkurs zulassen. Sie verkaufen permanent ihre Heimatwährung gegen Dollar, Euro, Pfund oder Yen, halten diese Reserven aber in den jeweiligen Staatsanleihen und bauen sich so ein Kreditrisiko auf. Um das zu reduzieren, kaufen sie Gold.

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