Hausboot statt Immobilie Wohnen auf dem Wasser - Alternative Eigenheime im Check

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Steuervorteile für Vermieter

„Dass ein Hausboot in Deutschland gekauft wird, um dauerhaft darauf zu wohnen, passiert praktisch nie“, berichtet Gest vom Anbieter Floatinghouse. „99,9 Prozent unserer Käufer wollen ihr Hausboot nur wenige Wochen im Jahr nutzen und in der restlichen Zeit an Urlauber vermieten. Sie nutzen das Hausboot als Geldanlage.“

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Mit der Vermietung eines Hausbootes an Feriengäste ergeben sich für den Eigentümer nämlich Steuervorteile. Laufende Kosten für Liegeplatz, Wartung und Reparatur lassen sich dann als Betriebskosten von der Steuer absetzen. Zudem sind die Chartermieten für den Vermieter recht einträglich. Selbst ältere Hausboote sind pro Woche kaum unter 800 Euro zu mieten, häufig liegen die Kosten zwischen 1200 und 2000 Euro pro Woche, abhängig von Bootsgröße, Ausstattung, Saison und Standort.

Wer sein Hausboot vermietet, darf es dennoch selber nutzen. Laut Steuerrecht darf die Selbstnutzung aber zehn Prozent nicht überschreiten. Immerhin genügt das für einen sechs- bis siebenwöchigen Urlaub auf dem eigenen Hausboot ohne Steuernachteile.

Wo die nächste Preisblase lauert
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Fazit: Hausboote eigenen sich zwar zum dauerhaften Wohnen, sind aber unter dem Strich durch die Betriebskosten etwas teurer im Unterhalt als eine normale Wohnung. Zudem sind Liegeplätze sehr knapp und längst nicht in jeder Region verfügbar. Nur wer das Hausboot überwiegend vermietet, profitiert von Steuervorteilen. Zustände wie auf Londons Kanälen oder in den Amsterdamer Grachten, wo diese Wohnform eine echte Alternative zur teuren Immobilie darstellt, wird es auf deutschen Gewässern bis auf weiteres wohl nicht geben.

Liebhabern vom Wohnen auf dem Wasser ist daher eher das gelegentliche Mieten eines Hausbootes für den Urlaub zu empfehlen, sofern das Budget begrenzt. Wer mit spitzem Bleistift rechnen muss, wird das Wohnen auf dem Wasser schnell bereuen, denn ein Hausboot als permanentes Domizil frisst viel Zeit und Geld. Wirtschaftlicher ist sicher die Vermietung an Urlauber. Dann ist aber weiterhin eine womöglich teure Wohnung in der Stadt nötig.

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