Immobilienkredite Häuslebauer aufgepasst – Baugeld wird teurer

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Deutliche Zinssprünge sind weiterhin unwahrscheinlich

Im Grund genommen war der Anstieg der Baugeld-Zinsen absehbar. Denn nach wie vor ist die Rendite der zehnjährigen Bundesanleihe ein sehr guter Indikator für die Entwicklung der Baugeldzinsen. Das bedeutet nicht, dass deren Renditeveränderungen tägliche eins zu eins auf die Baugeldzinsen übertragen werden können. Aber die Richtung stimmt nahezu immer.

Ende Oktober drehte die Rendite der Zehnjährigen nach mehreren Wochen ins Plus. In den vergangenen Tagen war sie kontinuierlich über 0,3 Prozent geblieben und hatte zeitweise ihr Zehn-Monat-Hoch mit knapp unter 0,4 Prozent markiert, ehe sie am Donnerstag wieder unter 0,3 Prozent fiel.

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Kreditvertrag und Hausmodell Quelle: dpa
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Jemand schnallt seinen Gürtel enger
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Insofern spricht einiges dafür, dass die Dr.-Klein-Prognose „kurzfristig leicht schwankend“ für Baugeld doch noch eintritt. Wer nun glaubt, den Zeitpunkt für die Finanzierung seines Häuschens verpasst zu haben, sei mit einer Börsenweisheit getröstet: Es gelingt nahezu niemand auf dem niedrigsten Kursniveau einzusteigen und auf dem höchsten auszusteigen. Ohnehin sollte niemand das zweitbeste Objekt kaufen, nur weil die Zinsen gerade besonders günstig sind.

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Wie sich die Baugeldzinsen entwickeln wird letztendlich davon abhängen, wie die Kapitalmärkte auf die US-Politik reagieren. Vor der Wahl Donald Trumps zum Präsidenten hieß es, unter einer Präsidentin Hillary Clinton werde die Notenbank Fed die Zinsen früher erhöhen als unter Trump. Ändern die Notenbanken die Leitzinsen, schlägt dies auf die Kapitalmarktzinsen durch. Als Indikator für Kapitalmarktzinsen gelten die Renditen langlaufender Staatsanleihen. Doch die Kapitalmarktzinsen warten nicht auf Zinsentscheidungen der Notenbanken. Und so stiegen die Kapitalmarktzinsen in den USA nach dem Wahlsieg Trumps auch ohne Zutun der Fed und zogen die Zinsen in Deutschland mit nach oben.

Langfristig wird Baugeld teurer werden. Da sind die Auguren sicher. Doch bevor sie auf die Frage, wann genau dies geschehen wird und wie hoch der Zinsausschlag sein wird, antworten, erinnern sie sich lieber an Hermann-Josef Abs: „Ich bin mit Prognosen immer gut gefahren, ...“

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