Was sich 2013 ändert: Fragen und Antworten zur Praxisgebühr

Ab wann ist keine Praxisgebühr mehr fällig?

Unter dem Druck des aufziehenden Wahlkampfs hat sich die schwarz-gelbe Koalition auf eine Entlastung der Bürger in Milliardenhöhe geeinigt. Der Koalitionsausschuss beschloss am fünfte November 2012 die Abschaffung der Praxisgebühr zum 1. Januar 2013.

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Warum kommt jetzt das Ende der Gebühr?

Die FDP konnte sich im politischen gibst-du-mir-geb-ich-dir-Geschacher durchsetzen und durfte die Praxisgebühr wieder kassieren. Die offizielle Begründung für die Abschaffung des Eintrittsgeldes beim Arzt ist allerdings, dass sich die Erwartung, die Gebühr könne die Zahl der Arztbesuche reduzieren, nicht erfüllt hat.

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Sind Rezepte auch wieder gebührenbefreit?

Nein, an den Zuzahlungen für Medikamente ändert sich nichts. Je nach Preis des Medikaments müssen in der Apotheke mindestens fünf, maximal zehn Euro zugezahlt werden.

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Können Patienten jetzt wieder direkt zum Facharzt gehen?

Wer bis zum 31.12. zu einem Spezialisten gehen möchte, braucht noch eine Überweisung vom Hausarzt oder muss zehn Euro zahlen. Ab Januar ist dieser Umweg nicht mehr nötig. Überweisungen darf der Hausarzt dann natürlich immer noch schreiben.

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Was bringt der Wegfall der Gebühr den Ärzten?

Die Ärzteschaft freut sich, dass der ganze Bürokratieaufwand wegfällt, den die Praxisgebühr mit sich gebracht hat. Dadurch haben sowohl sie als auch ihre Angestellten mehr Zeit - und Geld. Der Chef der Kassenärztlichen Bundesvereinigung, Andreas Köhler, hatte geschätzt, dass jede Praxis pro Jahr 120 Stunden Arbeit für die Abrechnung und Verwaltung der Gebühr aufwenden musste. Finanziell schätzte er den Verwaltungsaufwand auf 300 Millionen Euro pro Jahr.

Vielleicht beschert die Abschaffung der Gebühr auch den Klinikärzten einen Vorteil: Die Gewerkschaft Marburger Bund fordert für die rund 50.000 Ärzte an den kommunalen Krankenhäusern sechs Prozent mehr Gehalt. Wenn zwei Milliarden Euro zur Abschaffung der Praxisgebühr zur Verfügung stünden, könnten auch deutliche Tarifsteigerungen in den Krankenhäusern finanziert werden, sagte Gewerkschaftschef Rudolf Henke.

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Wird jetzt die Krankenversicherung wieder teurer?

Durch die Abschaffung der Gebühr verlieren die Krankenkassen knapp zwei Milliarden Euro im Jahr. Dieser Verlust soll künftig durch Zuweisungen aus dem Gesundheitsfonds ausgeglichen werden. Zusatzbeiträge haben die Kassen für das kommende Jahr nicht geplant, dafür sind die Überschüsse zu hoch, die die im vergangenen Jahr erwirtschaftet wurden.

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Wenn die Kassen so ein dickes Polster haben, bekommen Patienten dann Geld zurück?

Einige Krankenkassen haben angekündigt, ihren Mitgliedern im Jahr 2013 eine Prämie zu zahlen. So dürfen sich Versicherte von insgesamt acht Unternehmen wie der Techniker Krankenkasse (TK) oder der Hanseatischen Krankenkasse (HEK) über Prämien freuen.

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Was passiert mit noch ausstehenden Praxisgebühren?

Zehntausende Patienten müssen nach "Focus"-Informationen die Praxisgebühr nach ihrem offiziellen Ende zum 1. Januar noch nachzahlen. Wie das Magazin unter Berufung auf Angaben der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) schreibt, gibt es noch 200.000 offene Mahnverfahren für nicht gezahlte Gebühren. "Die arbeiten die Kassenärztlichen Vereinigungen 2013 noch ab", sagte der Vorstandsvorsitzende der KBV, Andreas Köhler.

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