Denn Kunden zu gewinnen und zu halten, das ist das A und O in dem umkämpften Markt. Das neue Autohaus ist in dieser Hinsicht eine versteckte Kampfansage an die Konkurrenz. Der Druck hat mehrere Ursachen. Zum einen boomen Online-Vergleichsportale für Versicherungen, die als Makler agieren und teils höhere Provisionen von den Versicherungen kassieren können als die traditionellen Versicherungsvertreter. Weiteren Druck werden Fahrerassistenzsysteme bis hin zu selbstfahrenden Autos sowie der Trend zum Carsharing auslösen.
Eine Studie der Unternehmensberatung KPMG kommt zu dem Ergebnis, dass die Versicherer bis 2030 mit einem um 15 bis 45 Prozent sinkenden Prämienvolumen rechnen müssen. Hinzu kommen Probleme beim Absatz von Neuwagen. „Der Markt stagniert und gleichzeitig sind immer mehr Player an Bord“, sagt Autoexperte Stefan Bratzel von der Fachhochschule Bergisch Gladbach. Marken wie Hyundai, Nissan, Seat und Skoda seien stärker geworden. „Aufgrund der großen Konkurrenz geben die Hersteller immer mehr Rabatte“, so Bratzel.
Dass in der „Autowelt“ eine gute Woche nach Eröffnung nicht viel los war, dürfe nicht verwundern, erklärt Rheinländer. Die Huk habe zunächst kaum Werbung gemacht, aus Angst, es könnten zu viele Kunden auf einmal kommen. „Wenn erstmal ein bisschen Laufkundschaft hier rein kommt, dann können wir unser Angebot an einzelnen Kunden live testen“, sagt er. Nur in den Geschäftsstellen der Huk konnten Kunden anfangs von der „Autowelt“ erfahren. So kam in der ersten Woche laut Rheinländer nur eine zweistellige Zahl an Besuchern in das neue Autohaus.
Kürzlich startete aber eine erste Direktwerbeaktion, bei der die Kunden der Huk-Coburg per Post über das Autohaus informiert wurden. Außerdem findet man die „Autowelt“ jetzt auch auf der Internetseite mobile.de, einem Online-Fahrzeugmarkt. So werde das Geschäft bald brummen, hofft Rheinländer.
Nachdem die Werbeaktion angelaufen war, sei der Verkauf bereits angezogen: Sieben eigene Fahrzeuge brachte die Huk in den ersten zwei Wochen nach Eröffnung ihrer „Autowelt“ an den Mann. Für den Pilotversuch habe sich die Huk eine interne Frist gesetzt, bis zu der sie die Kundenakzeptanz testen will, sagt Rheinländer. Details verrät er aber nicht.
Zehn nützliche Tipps zur Autoversicherung
Bei einem BMW ist die Diebstahlrate deutlich höher als bei einem Familienvan, ein VW-Golf ist häufiger in Unfälle verwickelt als ein Fiat Panda. Fahrzeugtyp und Klasse sind entscheidend, wenn es um die Beitragshöhe geht. Mehr Informationen über die Typklassen gibt es beim Gesamtverband der Versicherungswirtschaft.
Quelle: knip.de
In Großstädten wie Berlin ist sowohl das Diebstahlrisiko als auch die Unfallgefahr größer, was die Versicherung teuerer macht als in der Kleinstadt. Wer sein Auto hingegen in einer ländlichen Gegend anmeldet, verringert das Risiko und kann somit auch Geld sparen. Mehr Informationen zu den Regionalklassen gibt es beim Gesamtverband der Versicherungswirtschaft.
Bei verheirateten Paaren mit Kindern geht man eher von einem vorsichtigen Fahrstil und somit einem geringen Unfallrisiko aus - dementsprechend sind auch die Beiträge für Familienmitglieder geringer.
Fahranfänger haben anfangs noch keinen Schadenfreiheitsrabatt, können aber sparen: einfach von der Zweitwagenregelung Gebrauch machen und das Fahrzeug zum Beispiel bei den Eltern mitversichern. Schon wird der Anfänger nicht mehr als solcher eingestuft.
Kaputte Schläuche durch Marderbisse sind häufig durch die Versicherung abgedeckt. Folgeschäden jedoch nicht. Für den Fall, dass der Schaden aber eine Weile unentdeckt bleibt, sollten diese mitversichert werden.
"Haarwild", das sind Wildschweine, Rehe und Hasen. Unfälle mit Haarwild sind meist abgedeckt. Vögel und Nutztiere, wie zum Beispiel Kühe oder Schafe, gehören jedoch nicht dazu, sollten aber bestenfalls eingeschlossen werden.
Mit einer Werkstattbindung fällt der Versicherungsbeitrag niedriger aus. Insgesamt können die Reparaturkosten aber steigen, weil Vertragswerkstätten der Versicherer teurer sein können.
Versicherungsnehmer sollten ihre Beiträge jährlich statt monatlich zahlen - das ist billiger.
Schäden durch Sturm, Hagel, herabfallende Äste oder Vandalismus sind meist in der Teilkaskoversicherung inbegriffen. Wohnt man allerdings in risikoreichen Gebieten, die zum Beispiel häufig von Überschwemmungen betroffen sind, sollten diese Risiken in den Versicherungstarif mit aufgenommen werden.
Pro schadenfreiem Jahr sinkt der Beitrag für die Versicherung. Bei Unfällen steigen hingegen die Beitragssummen. Bei kleinen Sachschäden sollte man auf jeden Fall gegenrechnen und den Schaden selbst bezahlen. Dann wird die Versicherung im nächsten Jahr nicht teurer. Die Versicherungen berechnen auf Wunsch, bis zu welchem Betrag sich das lohnt.
Experte Bratzel hält die „Autowelt“ jedenfalls für eine gute Idee. Der Markt für Autoversicherungen verändere sich erheblich und es sei noch nicht klar, wie dieses Spiel ausgehe, sagt er. „Aber wer den Zugriff zum Kunden hat, wird in diesem Spiel später große Vorteile haben.“