Berlin Die Bundesregierung zieht bei den Finanzhilfen für das hoch verschuldete Griechenland nach eigenen Angaben an einem Strang. Es bestehe Einigkeit, dass die Stabilisierung des Landes im deutschen und europäischen Interesse liege, sagte eine Sprecherin des Finanzministeriums am Freitag in Berlin. Die Finanzminister der Eurogruppe hätten die Regierung in Athen aufgefordert, die Reformverpflichtungen zu erfüllen und damit die Voraussetzungen für einen zügigen Abschluss der Programmüberprüfung und die Beteiligung des Internationalen Währungsfonds zu schaffen.
„Wir stehen zu dem, was in der Eurogruppe vereinbart worden ist. Das erwarten wir auch von Griechenland.“ Auch ein Sprecher des Wirtschaftsministeriums sagte, es bestehe an einer stabilen wirtschaftlichen Entwicklung in Griechenland ein großes Interesse.
Nicht äußern wollten sich die Sprecher über einen angeblichen Krach über den Umgang mit dem Krisenland. Das Handelsblatt hatte von einem Brief von Vizekanzler Sigmar Gabriel an Kanzlerin Angela Merkel berichtet. In diesem soll sich Gabriel - damals noch in seiner Funktion als Wirtschaftsminister - über die Haltung von Finanzminister Wolfgang Schäuble in Hinblick auf die Schulden und Haushaltsauflagen für die Griechen beschwert haben. Regierungsinterne Schreiben würden nicht kommentiert, hieß es von den Sprechern. Die stellvertretende Regierungssprecherin Ulrike Demmer sagte, es gebe keine neue Haltung zu Griechenland. Ziel sei der Abschluss der zweiten Programmüberprüfung.