Jim Mattis USA und Japan wollen Sicherheitsallianz verstärken

Ungewissheit über Trumps Asien-Politik hat in Japan und Südkorea Sorgen ausgelöst. Pentagon-Chef Mattis versicherte den Verbündeten nun, dass die USA weiter an ihrer Seite stehen.

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Jim Mattis und der japanische Premierminister Shinzo Abe Quelle: AP

Die USA und Japan wollen ihre Sicherheitsallianz angesichts der zunehmenden Bedrohung durch Nordkorea und der Spannungen mit China verstärken. Die Allianz beider Länder sei entscheidend, damit die Region auch in den kommenden Jahren sicher bleibe, sagte Mattis nach einem Treffen mit seiner japanischen Kollegin Tomomi Inada in Tokio.

Er hatte zum Auftakt seiner ersten Auslandsreise als Minister zuvor Gespräche in Südkorea geführt. Im Gegensatz zu irritierenden Äußerungen von US-Präsident Donald Trump beeindruckte Mattis die beiden wichtigsten Verbündeten in Asien mit eher besonnenen und sogar lobenden Worten.

Zu China, das im Süd- sowie im Ostchinesischen Meer große Gebiete beansprucht und Militäranlagen auf Inseln und Riffen baut, sagte Mattis, die Freiheit der Schifffahrt dürfe nicht beschränkt werden. Die USA sähen aber zurzeit „keinerlei Notwendigkeit für drastische militärische Schritte“, erklärte der Pentagon-Chef auf einer Pressekonferenz mit seiner japanischen Kollegin Inada. Die Probleme seien „am besten durch Diplomaten“ zu lösen, sagte Mattis weiter.

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Japan streitet mit China um die Felseninseln, da Peking die Inseln ebenfalls für sich beansprucht. China bezeichnete Mattis' Worte als falsch. Die in China Diaoyu genannten Inseln seien seit jeher Teil des chinesischen Territoriums, sagte ein Sprecher des Außenministeriums in Peking, wie die amtliche chinesische Agentur Xinhua meldete. Er forderte die USA auf, eine „verantwortliche Haltung“ einzunehmen und „falsche Äußerungen“ bezüglich der Inseln zu unterlassen.

Als ernste Bedrohung bezeichneten Mattis und Inada das Raketen- und Atomprogramm Nordkoreas. Die Allianz zwischen den USA und Japan bleibe vor diesem Hintergrund ein „Eckpfeiler für Frieden und Sicherheit“ in der Region.

Äußerungen von Trump während des Wahlkampfes hatten bei den Bündnispartnern Japan und Südkorea Sorgen über die Ungewissheit von Trumps Asien-Politik aufkommen lassen. Trump hatte auch erklärt, er wolle Südkorea und Japan dazu drängen, mehr für die Stationierung der US-Truppen zu zahlen.

Mattis dagegen überraschte Japan mit lobenden Worten zur Kostenbeteiligung für die US-Militärstützpunkte im Land. Tokio sei „auf dem richtigen Weg“, sagte er mit Blick auf die unter dem rechtskonservativen Premier Shinzo Abe steigenden Verteidigungsausgaben. Am 10. Februar trifft Abe Trump in Washington.

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