Kampf gegen den Terror Pakistan will deutsche Waffen

Pakistan wünscht sich mehr Rüstungslieferungen aus Deutschland. Seit drei Jahren verbindet beide Länder ein Abkommen über engere militärische Zusammenarbeit. Doch Verteidigungsministerin von der Leyen hält sich bedeckt.

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„Wir sind an der Seite Pakistans gemeinsam im Kampf gegen den Terror“, so die Verteidigungsministerin während ihrer Afghanistan-Visite. Quelle: dpa

Islamabad Pakistan wünscht sich deutsche Waffen für den Kampf gegen den Terror. Verteidigungsminister Khawaja Asif sagte am Dienstag beim Besuch seiner deutschen Amtskollegin Ursula von der Leyen in Islamabad, es gehe ihm „vor allem um Waffen, die defensiver Natur sind, und Waffen, die nützlich sind für den Kampf gegen den Terrorismus“.

Von der Leyen bestätigte lediglich die Prüfung einer engeren militärischen Zusammenarbeit, äußerte sich aber nicht zu möglichen Rüstungsexporten. „Wir werden gemeinsam ausloten, wie wir gegebenenfalls unsere Zusammenarbeit im Kampf gegen den Terror auch intensivieren können“, sagte sie. „Wir sind an der Seite Pakistans gemeinsam im Kampf gegen den Terror.“

Pakistan leidet wie das Nachbarland Afghanistan unter dem Terror der radikalislamischen Taliban. Bei einem Angriff auf eine von der Armee betriebene Schule vor einem Jahr waren mehr als 150 Menschen getötet worden, die meisten davon Kinder. Als Reaktion auf das Massaker hatte die Regierung kurz darauf ein Moratorium auf die Todesstrafe aufgehoben. Seitdem richteten die Behörden trotz internationaler Proteste mehr als 300 Menschen hin.

Deutschland und Pakistan hatten 2012 erstmals ein Abkommen über militärische Zusammenarbeit abgeschlossen. Darauf bezog sich Asif. Er betonte, dass es darum gehe, alle islamistischen Bewegungen zu bekämpfen – vom Islamischen Staat (IS) bis zu den Taliban. „Das sind alles Köpfe desselben Monsters“, sagte er. Der Terrorismus müsse als Ganzes bekämpft werden.

Von der Leyen traf am Dienstagnachmittag nach einem zweitägigen Afghanistan-Besuch ein. In Kabul forderte sie die afghanische Regierung zu Reformen und zur Wiederbelebung des Versöhnungsprozesses mit den radikalislamischen Taliban. „Ich war erfreut zu hören, dass diese Botschaft klar verstanden ist“, sagte sie nach einem Gespräch mit dem afghanischen Präsident Aschraf Ghani. „Jeder militärische Prozess muss eingebettet sein in einen starken politischen, wirtschaftlichen Prozess.“

Von der Leyen macht die weitere Präsenz der Bundeswehr in Afghanistan von politischen, wirtschaftlichen und militärischen Reformen abhängig. „Wir wollen aber auch ein klares Zeichen setzen, dass wir die Menschen in Afghanistan nicht alleine lassen in ihrem Kampf gegen die Taliban und gegen den Terror“, sagte sie. Wegen der angespannten Sicherheitslage soll die Zahl deutscher Soldaten in Afghanistan im nächsten Jahr von 850 bis zu 980 erhöht werden.

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