Außenpolitisch warf Trump einen Blick zurück in den Nahen Osten des Jahres 2009. Damals habe es die Terrororganisation Islamischer Staat noch nicht gegeben. „Libyen hat kooperiert, Ägypten war friedlich, der Irak hat eine Abnahme der Gewalt erlebt. Der Iran wurde von Sanktionen gedrosselt, Syrien war unter Kontrolle.“
Das alles habe Clinton als Außenministerin kaputt gemacht. Sie sei für das Ausbreiten des IS verantwortlich. Heute liege Libyen in Trümmern, Ägypten werde gezwungenermaßen wieder vom Militär kontrolliert, der Irak sei ein Chaos. Der Atom-Deal mit dem Iran müsse aufgehoben werden.
"Wenn heute der Präsident gewählt würde und die Kandidaten Clinton und Trump wären, wen würdest du wählen?"
Clinton: 52 %
Trump: 22 %
Weiß nicht: 24 %
„Dies ist das Erbe Clintons: Tod, Zerstörung Terrorismus und Schwäche“, rief Trump.
Zum Thema Einwanderung sagte er, Jahrzehnte der Immigration hätten zu sinkenden Löhnen geführt und die Arbeitslosigkeit der Bürger erhöht, besonders für Afro-Amerikaner und Latinos. „Wir werden ein Einwanderungssystem haben, das funktioniert, aber eines, das für Amerikaner funktioniert.“
Trump sagte, seine vornehmste Aufgabe sei nun, für das Land an die Arbeit zu gehen. „Amerika ist ein Land der Gläubigen, der Träumer und der Strebenden, das von einer Gruppe von Zensoren, Kritikern und Zynikern geführt wird.“
Seine Gegnerin habe den Slogan „Ich stehe zu ihr.“ Er dagegen wolle lieber sagen: „Ich bin mit Euch - dem amerikanischen Volk.“
Die Wahlkämpfer seiner demokratischen Gegenspielerin Hillary Clinton spießen sein vulgäres Vokabular nun mit einer Spruchmaschine „Trump Yourself“ für Facebook-Nutzer auf. Unter der Frage „Was hat Donald Trump über Leute wie dich gesagt?“ scannt das Programm das eigene Facebook-Profil – und spuckt dann eine Beleidigung nach Trump-Art aus.
Der Generator speist sich aus Trumps zahlreichen dokumentierten Ausfällen. Wie der Sender CNN feststellt, variieren die Sprüche, je nachdem, ob das Facebook-Profil einen Mann oder eine Frau zeigt. Zu Frauen vielen Trump Begriffe ein wie „fettes Schwein“ oder „abstoßende Tiere“. Auch mögliches Übergewicht („Ich habe noch nie eine dünne Person Diät-Cola trinken sehen“), sexuelle Orientierung, Hautfarbe oder Religion gaben Trump Anlass zu trumpesken Kopfnoten.
Trump hatte seine Bewerbung vor 13 Monaten angekündigt. Wegen seines lautstarken Auftretens, auch wegen seiner Frisur und nicht vorhandener politischer Erfahrung wurde seine Kampagne monatelang belächelt. Seine nun endgültige Kandidatur ist Krönung eines beispiellosen Vorwahlkampfs.
An Trumps Ausfällen gegen Immigranten, Frauen oder innerparteiliche Gegner gibt es anhaltende Kritik. Seine außenpolitischen Äußerungen und ein Kurs des „Amerika zuerst“ sorgen rund um den Globus für Befremden.
Der politische Seiteneinsteiger setzte sich in einem ungewöhnlich breiten Bewerberfeld aus 17 republikanischen Mitbewerbern durch. In den Vorwahlen aller Bundesstaaten schlug er auch alle Kandidaten des Parteiestablishments aus dem Feld, das Trumps Kandidatur lange nicht ernst nehmen wollte.
Seinen Anhängern gilt Trump als Verkörperung eines Neuanfangs und einer Überwindung einer politischen Lähmung in Washington.
Noch nie in der US-Geschichte waren die Kandidaten beider großer Parteien laut Umfragen vor einer Wahl gleichermaßen so unbeliebt. Viele Republikaner zweifeln an den Erfolgaussichten Trumps. Wenig geeint zieht die Partei nun in die heiße Phase des Wahlkampfs.