Außenpolitik Gabriel warnt USA vor Annäherung an Russland

Bundesaußenminister Sigmar Gabriel warnte vor einer allzu engen Freundschaft zwischen Russland und den USA. Zwar sei eine Entspannung zwischen den beiden Weltmächten zu wünschen, aber nicht auf Kosten Europas.

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„Wir alle sollten hoffen, dass es zu Verabredungen zwischen Russland und den USA kommt - bloß nicht zulasten der Ukraine oder zulasten Europas.“ Quelle: dpa

Berlin Eine Annäherung zwischen den USA und Russland darf nach den Worten von Bundesaußenminister Sigmar Gabriel nicht auf Kosten Europas oder der Ukraine gehen. Eine Entspannung zwischen den beiden Weltmächten wäre gut für die Entwicklung in Syrien und der Ukraine sowie für die Abrüstung in Europa, sagte Gabriel am Sonntagabend in der ARD. „Wir alle sollten hoffen, dass es zu Verabredungen zwischen Russland und den USA kommt - bloß nicht zulasten der Ukraine oder zulasten Europas.“ Er gehe davon aus, dass die neue US-Regierung unter Präsident Donald Trump noch nach einer Russland-Strategie suche.

Gabriel hatte sich vor einigen Tagen bei einem Besuch in Washington unter anderem mit Vize-Präsident Mike Pence und mit dem neuen US-Außenminister Rex Tillerson getroffen. Der ehemalige Ölmanager Tillerson ist auch vielen Republikanern wegen seiner Nähe zu Russland suspekt. Trump hat eine Annäherung an Russland angekündigt und zugleich Grundpfeiler der Nato wie die gegenseitige Bündnisverpflichtung infrage gestellt. Dies sorgt vor allem in Osteuropa für Nervosität. Auch die Ukraine befürchtet, dass eine Annäherung der USA an Russland für sie Nachteile bedeuten würde. Bisher erhalten in der Ukraine-Krise die USA gemeinsam mit der EU den Druck auf Russland aufrecht.

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