Nach der Flut 2002 bestand Handlungsbedarf die betroffenen Flussläufe in die Lage zu versetzen größere Wassermengen aufzunehmen und gleichzeitig Menschen und Städte durch Deichbau zu schützen. Das ist aus grüner Ideologie, wie jetzt offenkundig geworden ist, unterblieben. Auch eine mutwillige Form von Herbeiführung einer Überschwemmung. Ein angeblicher Adler hat nicht nur die Fertigstellung der Bundesautobahn A 20 im Bereich des Wakenitztals bis vor wenigen Jahren langfristig verhindert.
Jetzt sind es, wie zu vernehmen ist, erneut seltene Kröten, Grillen, bestimmte Mäusearten und sonstiges Kleingetier, das mancherorts beforscht und gehegt werden sollte, was angeblich nur ohne den notwendigen Hochwasserschutz möglich gewesen sei. Und auch sonst wurden allerlei hinlänglich bekannte Aversionen gegen die angesagten Wasserbaumaßnahmen wurden nach Herzenslust ausgelebt. Grüne Unbelehrbarkeit ist eben in.
Konsensfähigkeit wird durch politische Korrektheit ersetzt
Die Herausbildung von Parallelgesellschaften in die Habenden und in nicht Habenden, in Ökos, Linke, Rentner, Arbeitslose, Christen, Muslime, Juden, Agnostiker, Atheisten, Kapitalisten, Sozialisten, Konservative usw. wird seit langem beklagt, aber sie wird faktisch von einer ignoranten Politik und auch von einer ignoranten Wirtschaft gefördert. Konsensfähigkeit schrumpft gegen Null und wird zunehmend durch politische Korrektheit ersetzt. Ein außerordentlich schlechter Ersatz.
Die Flut hat gezeigt, wie viele Menschen in Deutschland ganz individuell zu Solidarität und einem Gemeinschaftsdenken fähig und willens sind. Diese Menschen kämpfen gegen eine Naturgewalt, die vorübergehen wird, aber sie kämpfen in Wahrheit auch in einer rauen gesellschaftlichen Umwelt, die anders gepolt ist. Freiwillige solidarische Hilfe vor Ort wird entgegen allen anders lautenden Beteuerungen viel zu gering geschätzt.
Schön, dass der Kanzlerkandidat der SPD (der Partei Helmut Schmidts, der 1962 bei der Hamburger Sturmflut das Herz auf dem richtigen Fleck hatte) sich nach getaner Arbeit mit den flutgeschädigten Menschen zusammen setzen will, um über staatliche Hilfen mit ihnen zu sprechen. Natürlich nicht mit allen, wie man seit seinem Eierlikör-Gate bestens weiß. Schön auch, dass die Kanzlerin, kalt wie immer, ihr Besuchsprogramm in den Flutgebieten absolviert. Sie ist bislang die Gewinnerin der Wassermassen von oben.