Die politische Botschaft ist in blühende Prosa über einen zufrieden im Rollstuhl in der Frühlingssonne sitzenden Altkanzler verpackt, aber sie hat es in sich. Anlässlich seines 86. Geburtstags am Sonntag (3. April) gewährte Altbundeskanzler Helmut Kohl seinem langjährigen Vertrauten, „Bild“-Herausgeber Kai Diekmann, Zugang zu seiner Terrasse in Ludwigshafen-Oggersheim und zu seinen Gedanken über die Flüchtlingskrise.Und so beschreibt der Journalist nicht nur ausführlich den nach mehreren Operationen angegriffenen Gesundheitszustand des CDU-Politikers. Er transportiert auch eine Nachricht, die man als Kampfansage Kohls an Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) lesen kann: Kohl wolle sich mit dem ungarischen Ministerpräsidenten Viktor Orban treffen.
Altkanzler Helmut Kohl (CDU) will den umstrittenen ungarischen Ministerpräsidenten Viktor Orban nach einem Bericht der „Bild“-Zeitung am 19. April empfangen. Den Termin habe Ungarns Botschafter Peter Györkös bestätigt, schreibt die Zeitung am Dienstag. Nach „Bild“-Infornmationen will Orban Kohl in dessen Privathaus in Ludwigshafen besuchen. Orban gilt in der Flüchtlingspolitik als Gegenspieler von Kanzlerin Angela Merkel (CDU). Die Bundesregierung konnte sich zu dem Bericht über den geplanten Deutschlandbesuch Orbans zunächst nicht äußern.