Der Verbandschef fügte gegenüber der WirtschaftsWoche aber hinzu: „Entscheidend bleibt, dass jedes Unternehmen selber festlegen können muss, wie streng es in diesen Fällen durchgreifen will.“
Kempf kritisierte auch, dass in manchen Unternehmen die Relation zwischen den Einkommen an der Unternehmensspitze und denen der übrigen Beschäftigten nicht mehr stimme. „Deshalb kenne ich es aus meiner Vorstandstätigkeit, die Gehälter des Vorstandes in ein bestimmtes Verhältnis zu den Gesamtlöhnen im Unternehmen zu setzen und deren Anstieg transparent zu handhaben. Dann nehmen auch alle Beteiligte gleichermaßen und fairer am Unternehmenserfolg teil.“
Der BDI-Präsident, seit Januar am Amt, lehnt aber die Begrenzung von Managergehältern per Gesetz ab, „weil es dann eine neue absurde Art von Wettrennen gäbe. Selbst wenn eine derartige Grenze sehr hoch läge, etwa bei zehn Millionen Euro, wollte jeder Spitzenmanager so nah wie möglich an diese Grenze. Also würden viele Gehälter vermutlich eher steigen als fallen.“ Auch die steuerliche Abzugsfähigkeit von Mammut-Vorstandsgehältern als Betriebsausgabe zu beschränken, hält Kempf nicht für vielversprechend: „In den USA sind die Gehälter nur beschränkt abzugsfähig. Hat das den Trend zur immer höheren Manager-Entlohnung gebremst? Nein.“
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