Wirtschaft hält sich zurück Parteien erhalten deutlich weniger Großspenden

Die deutsche Wirtschaft hat dieses Jahr deutlich weniger an Parteien gespendet als zuvor. Größter Profiteur bleibt weiterhin die CSU. Und die FDP – obwohl nicht mehr im Bundestag – ist auch gut mit dabei.

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Geld regiert die Welt: Die Großspenden beliefen sich dieses Jahr auf 1,5 Millionen Euro. Quelle: dpa

Die deutsche Wirtschaft hält sich bei Großspenden an Parteien immer stärker zurück. Wie aus einer aktuellen Aufstellung der Bundestagsverwaltung hervorgeht, die dem Handelsblatt vorliegt, gab es 2014 nur 13 Großspenden mit einem Wert von jeweils mehr als 50.000 Euro. Insgesamt nahmen die Parteien damit 1,5 Millionen Euro ein – deutlich weniger als in den Jahren zuvor.

Überrascht sind Experten nicht: „Der Rückgang der Großspenden ist ein Spiegelbild der sinkenden Mitgliederzahlen der Parteien“, sagte Politikwissenschaftler Jürgen Falter von der Universität Mainz. Von Großspenden profitierten 2014 erneut besonders CDU und CSU mit 375.000 Euro und 443.000 Euro. Die SPD kommt auf 245.000, die Grünen auf 100.000 Euro. Die FDP – obwohl nicht mehr im Bundestag – erhielt 280.000 Euro.

Unter den Großspendern sind nur wenige Unternehmen: Evonik überwies 90.000 Euro an die SPD und 70.000 Euro an die CDU. Daimler ließ den beiden Volksparteien je 100.000 Euro zukommen. BMW bedachte nur die CSU mit einer Großspende.

Die Allianz taucht in der Bundestagsliste nicht mehr auf. Lange spendete das Unternehmen genau 50.001 Euro an jede Partei, damit die Zuwendungen veröffentlich werden. Nun sind die Summen deutlich geringer. In einem Brief an Bundestagspräsident Norbert Lammert (CDU) forderte die Allianz kürzlich eine Veröffentlichungspflicht auch für geringere Beträge.

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