Griechenland Generalstreik lähmt Griechenland

In Griechenland spitzt sich die Schuldenkrise wieder zu. Es stehen weitere Sparvorgaben bevor. Nun legt ein Generalstreik das Land lahm.

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Ein Generalstreik legt Griechenland lahm. Quelle: dpa

Ein Generalstreik aus Protest gegen weitere Sparvorgaben lähmt seit Freitag Griechenland. Fähren stellten den Verkehr zu den griechischen Inseln ein, Ärzte, Zahnärzte und Journalisten schlossen sich dem von Gewerkschaften ausgerufenen Protest an. In Krankenhäuser wurden nur Notfälle behandelt. Radio und Fernsehen sendeten keine Nachrichten. Gerichtsverhandlungen gibt es bereits seit Monaten nicht, weil Anwälte nicht zu den Terminen erschienen.

Sowohl staatliche als private Betriebe wurden bestreikt - von der Müllabfuhr bis zum öffentlichen Verkehr und Kommunalämtern. Der Ausstand soll bis Sonntag dauern. Sonntagabend steht im Parlament eine Abstimmung über eine Rentenreform an, die seit Monaten die Gemüter erhitzt. Die Linksregierung von Ministerpräsident Alexis Tsipras sieht sich von den Auflagen des dritten Rettungspakets von EU und IWF zu den Einschnitten gezwungen. In Athen versammelten sich Tausende zu einer Demonstration gegen die Sparpolitik.

Tsipras' Regierung hat eine knappe Mehrheit von drei Sitzen im Parlament. In Umfragen liegt die oppositionellen Konservativen mittlerweile vor der Syriza, die eine Koalition mit der nationalkonservativen Partei Anel anführt.

Seit einem halben Jahr erhält Athen nur noch zögerlich Mittel aus dem dritten Rettungspaket. Die Finanzminister der Eurozone werden am Montag über die Lage in Griechenland beraten.

Griechenland ist seit 2010 auf Hilfszahlungen angewiesen, weil es sich am Kapitalmarkt kein Geld mehr leihen kann. Mit einem im Sommer 2015 vereinbarten dritten Hilfspaket im Umfang von bis zu 86 Milliarden Euro hatte Tsipras knapp ein Ausscheiden aus der Eurozone verhindert.

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