Katholische Kirche Wie reich ist der Vatikan wirklich?

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Bischof Vigano machte sich viele Feinde

Benetton verärgert den Papst
Papst Benedikt XVI. küsst Imam Ahmed el Tajjeb Quelle: Pressebild
Barack Obama küsst Hu Jintao.
Barack Obama und Hugo Chavez Quelle: Pressebild
Lee Myung-bak küsst Kim Jong-il Quelle: Pressebild
Merkel küsst Sarkozy Quelle: Pressebild
Ein bisschen FriedenMahmud Abbas, Vorsitzender der Palästinensischen Befreiungsorganisation (PLO) und Präsident der Palästinensischen Autonomiebehörde, ist sicher kein großer Freund vom israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanyahu. Das stört Benetton wenig - und so küsst Israel Palästina. Zumindest auf den Plakaten.

Wie reich ist also der Vatikan wirklich? Hinweise darauf gibt der Heilige Stuhl nicht – und auch die veröffentlichte Geheim-Bilanz hilft nicht entscheidend, die wahren Vermögenswerte der Kirche zu beziffern. Denn zu den Immobilien, Aktien- und Barvermögen kommen auch unveräußerliche Werte, etwa Kunstgemälde. Vorsichtige Kenner schätzen das Vatikan-Vermögen auf über zwei Milliarden Euro, nicht wenige sprechen gar von einem 12-Milliarden-Vermögen.

Um den Heiligen Stuhl muss sich so der so niemand Sorgen machen – trotz der Etatprobleme, die Carlo Maria Vigano 2009 erbte. Wie beschrieben hinterfragte der Kassenwart des Papstes die Ausgaben, drückte sie und löste dubiose Geschäftsbedingungen aus. Damit allerdings machte sich der Bischof wenig Freunde, aber viele Feinde. Insbesondere bei Lieferanten des Vatikans.

„Desaströse Situation“

Schließlich berichtete Vigano seinem Vorgesetzten von „Korruptionspraktiken“:  Aufträge seien immer an die gleichen Firmen gegangen – obwohl sie bis zu doppelt so hohe Preise verlangten wie Konkurrenten. „Ich hätte nicht gedacht, eine so desaströse Situation vorzufinden“, schrieb Vigano in einem Brief an den Papst, wie Journalist Gianluigi Nuzzi in seiner TV-Dokumentation berichtet.

Obwohl der Geistliche den Haushalt sanierte und einen stattlichen Gewinn erwirtschaftete, ist bald darauf seine Mission beendet. Im Oktober 2011, ein halbes Jahr nachdem er Papst Benedikt XVI. von den dubiosen Vorgängen bei der Auftragsvergabe berichtete, schiebt der Vatikan Vigano als Apostolischen Nuntius nach Washington ab.

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