Erst die Vernetzung über das Internet sprengt die alten Grenzen: Über das Netz der Netze können auch schmalbrüstige IT-Geräte auf unendliche Rechenressourcen zugreifen. So erhalten beispielsweise Smartphones die Fähigkeit zur Spracherkennung.
Menschliche Sprache zu verstehen, erfordert von Computern immer noch große Rechenleistung, die ein Handy allein kaum aufbringen kann. Siri von Apple, Google Now und Cortana von Microsoft funktionieren deshalb nur mit Internetverbindung. Sie ermöglicht den Zugriff auf die Serverfarmen der IT-Giganten, die in Bruchteilen von Sekunden erkennen, verstehen und antworten können.
Roboter können von diesem Konzept noch stärker profitieren. Mit Cloud-Services vernetzt, lassen sie sich leichter und preiswerter bauen und werden doch flexibler, leistungsfähiger und intelligenter. Gewöhnliche Roboter benötigen bisher reichlich eigene Rechenpower, wenn sie beispielsweise aufrecht gehen und einen Fuß vor den anderen setzen, sich dreidimensional im Raum orientieren oder Gesichter erkennen wollen. Eine Cloud-Anbindung macht das einfacher und entlastet die Hardware des Roboters.
Eine Bilderkennung wie Google Goggles kann beispielsweise Informationen liefern, die Robotern den richtigen Umgang mit bislang unbekannten Gegenständen ermöglichen. Wird etwa ein einfacher Plastikbecher über die Cloud erkannt, kann die Maschine direkt die Information bekommen, dass dieser beim Hochheben eher behutsam angefasst werden muss, damit er nicht kaputtgedrückt wird.
Auch bei der Navigation von Robotern vor allem auf unbekanntem Terrain können Cloud-Service helfen. So leisten in Fukushima Roboter mit drahtloser Datenanbindung Aufklärungs- und Aufräumarbeiten, die nur über die Verbindung nach draußen kontrollieren lassen. Ob dabei auf eine klassische, allgemein zugängliche Cloud oder eher eine nach außen abgeschottete Private Cloud zugegriffen wird, ändert nichts am grundsätzlichen Konzept von Cloud-Robotics.
Die Entwicklungsstufen Künstlicher Intelligenz
Der britische Informatiker entwickelt den nach ihm benannten Test. Er soll ermitteln, ob eine Maschine denken kann wie ein Mensch. Ein russischer Chat-Roboter soll ihn 2014 erstmals bestanden haben.
Experten einigen sich auf den Begriff "Künstliche Intelligenz". Der Rechner IBM 702 dient ersten Forschungen.
Katerstimmung bei den Forschern: Die Fortschritte bleiben hinter den Erwartungen zurück. Computer sind zu langsam, ihre Speicher zu klein, um die Daten von Bildern oder Tönen zu verarbeiten. Budgets werden gestrichen, erst ab 1980 geht es wieder voran.
Der Supercomputer von IBM siegt im Schachduell gegen Weltmeister Garry Kasparov. Die Maschine bewertete 200 Millionen Positionen pro Sekunde. 2011 siegt IBMs Software Watson in der Quizsendung "Jeopardy".
Der KI-Forscher sagt in einem Buch für das Jahr 2045 den Moment der "Singularität" voraus: Die Rechenleistung aller Computer erreicht die aller menschlichen Gehirne. Seit 2012 arbeitet Kurzweil für Google an KI-Systemen.
Ein Google-Programm beschreibt präzise in ganzen Sätzen, was auf Fotos zu sehen ist. Nahrungsmittelkonzern Nestlé kündigt an, 1000 sprechende Roboter namens Pepper in seinen Kaffeeläden in Japan als Verkäufer einzusetzen. Physiker Stephen Hawking warnt: KI könne eines Tages superschlau werden – und die Menschheit vernichten.
Computer sind schlau wie Menschen – und machen sogar Witze. Fabriken, Verkehr und Landwirtschaft sind nahezu komplett automatisiert.
Eine in letzter Zeit viel beachtete Anwendung von Cloud-Robotics ist das autonome Fahren. Der kleine Flitzer von Google verfügt zwar über viele eigene Sensoren, die ihn beim Fahren vor Kollisionen bewahren, aktuelle Verkehrsinformationen beispielsweise erhält er aus der Cloud, damit er zeitraubende Staus umfahren kann.
Das autonome Fahren führt aber auch die Grenzen von Cloud-Robotics vor: Es funktioniert nur, wenn eine Datenverbindung aufgebaut und in ausreichender Bandbreite aufrechterhalten werden kann.