Um einen Vergleich zu haben, sind wir mit den vorhandenen Produkten unter anderem auch in den stationären Handel gegangen. Dort wurden wir überrascht – sowohl positiv als auch negativ. Nur bei wenigen Händlern gibt es sogenannte Trade-In-Programme, bei der Altgeräte in Zahlung genommen werden. Und wenn es sie gibt, wie zum Beispiel in den Apple Stores, bei Saturn und Gravis, greifen sie oft selbst auf Internetplattformen zurück.
Apple nutzt dafür den Verwertungsdienstleister Dataserv, Saturn und Gravis haben eine Kooperation mit Flip4New. Einige Filialen arbeiten allerdings mit eigenen Technikern, die die Geräte bewerten – dort erfahren Sie direkt, wie Ihr Gerät bewertet wird.
Etwas anders sieht es bei unserem Testobjekt aus Papier aus. Damit sind wir in eine lokale Buchhandlung gegangen und haben es zum Verkauf angeboten. Das Ergebnis überraschte uns: Statt Geld bekamen wir das Angebot, uns ein anderes Buch auszusuchen, der ursprüngliche Preis des Buches wurde mit dem neuen verrechnet. Möglicherweise ein Einzelfall, der Versuch lohnt sich aber allemal.
Preise nicht in Stein gemeißelt
Die Ankaufpreise, die die Plattformen ausgeben, sind lediglich grobe Richtwerte. Nach dem Erfassen des Angebots müssen Sie die Produkte per Post einschicken, in den meisten Fällen ist dies kostenlos möglich. Beim Anbieter angekommen werden die Geräte dann noch einmal geprüft – es lohnt sich also nicht, falsche Angaben über den Zustand der Hardware zu machen.
Einen kleinen Vorteil hat der Gang zum Fachhändler: Dort wird der Wert direkt geschätzt und Sie können das Gerät wieder mitnehmen, wenn Ihnen das Angebot nicht gut genug erscheint. Bei den Ankaufportalen im Netz muss das Gerät wieder zurückgeschickt werden – dies passiert aber immerhin kostenfrei.
Wohin mit dem alten Handy?
Alte oder defekte Handys dürfen nicht in den Hausmüll geworfen werden. Das wissen inzwischen immer mehr Bundesbürger. Nur noch 1 Prozent der Befragten gibt an, seine Altgeräte auf diese Weise zu entsorgen, 2013 waren es noch doppelt so viele. Für die umweltgerechte Entsorgung alter und defekter Handys gibt es seit Jahren bewährte Rückgabemöglichkeiten.
Quelle: Bitkom, Stand: Juli 2014
Alle großen Netzbetreiber nehmen Altgeräte per Post zurück. Dazu können die Kunden portofreie Versandumschläge im Internet anfordern oder im Handy-Shop abholen. Einige Betreiber nehmen alte Handys auch direkt in den Geschäften entgegen. Wer sein Gerät zurückgibt, tut damit gleichzeitig etwas Gutes: Für jedes eingesandte Mobiltelefon spenden viele Unternehmen einen Betrag an Umwelt-, Sozial- und andere Hilfsprojekte. Jeder siebte Handy-Besitzer (15 Prozent) nutzt diese Möglichkeiten und gibt sein Altgerät beim Händler oder Mobilfunkanbieter ab, jeder fünfte (19 Prozent) spendet es für einen guten Zweck.
Alte Handys können in den kommunalen Abfallsammelstellen kostenlos abgegeben werden. Rund jeder neunte (11 Prozent) Altgeräte-Besitzer tut dies. Die Standorte dieser Recyclinghöfe erfährt man bei seinem örtlichen, kommunalen Abfallwirtschaftsbetrieb. Von dort gehen die Geräte in die Verantwortung der Hersteller über, die für eine umweltgerechte Entsorgung oder Wiederaufbereitung durch zertifizierte Recyclingunternehmen sorgen.
Auch ältere Geräte lassen sich häufig noch zu Geld machen. Im Internet bieten sich dazu Marktplätze wie Ebay aber auch Ankaufportale wie Rebuy, Flip4New oder Momox an.
Nutzer sollten gezielt private Daten wie das Adressbuch, Nutzerprofile von sozialen Netzwerken, Online-Banking-Zugänge oder auch Fotos und Videoclips löschen. Am einfachsten ist es, alle Nutzerdaten des Telefons über entsprechende Funktionen („Zurücksetzen des Gerätes in den Auslieferungszustand“) komplett zu löschen. Externe Speicherkarten sollten vor dem Entsorgen entfernt oder komplett mit einer speziellen Software gelöscht werden. Wer ganz sicher gehen will, dass die Daten einer externen Speicherkarte nicht wiederhergestellt werden können, sollte die Karte physisch zerstören, also beispielsweise zerschneiden.
Alternativen
Im direkten Vergleich zwischen den Wiederverkäufern und Ebay wird deutlich, dass die erzielten Preise im Auktionshaus höher liegen. Überraschend ist dies Ergebnis nicht:
Wer Bücher loswerden möchte und sich nicht vor der Mühe scheut, jedes einzeln zu verschicken, für den könnte Tauschticket eine Option sein. Auf dieser Seite bekommt man kein Geld für seine ausgelesenen Schmöker, wohl aber sogenannte Tickets.
Diese können auf der Seite dafür genutzt werden, um Bücher von anderen Nutzern zu „kaufen“. Den Buchwert entscheidet jeder Nutzer selbst, es kann also passieren, dass man für ein Buch mehrere Tickets benötigt. Außerdem ist es möglich, dass sich kein passender Interessent für den angebotenen Lesestoff findet.
Wie man den besten Preis bekommt
Grundsätzlich gilt: Je besser Sie sich um Ihre Geräte kümmern, desto wahrscheinlicher ist es, dass Sie am Ende noch Geld damit verdienen können. Je weniger Kratzer Gehäuse und Display aufweisen und je mehr Zubehör noch vorhanden ist, desto höher der letztendliche Angebotspreis. Dies gilt vor allem bei den Ankaufportalen.
Es lohnt sich außerdem, die Angebote zu vergleichen: Je nach Plattform schwanken die Preise stark. Eine Anlaufstelle ist die Plattform Werzahltmehr, bei der insgesamt 31 Ankaufportale überprüft werden. Dort gibt es einen schnellen Überblick.
Ein weiterer Faktor, den Sie beachten sollten, ist der Verkaufszeitpunkt. Da viele Nutzer ihre Geräte nach zwei Jahren verkaufen – also dann, wenn sie über ihren Handyvertrag ein Neugerät erhalten – wird der Markt mit diesen Geräten förmlich überschwemmt. Die Folge: Die Verkaufspreise sinken.