Drohnen für jedermann Fliegende Kameras erobern den Himmel

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Live-streaming auf Youtube

Eine spezielle Aufhängung gleicht zumindest bei schwachem Wind Wackler aus. Die Kamera wirkt so, als gleite sie wie auf Schienen über die Landschaft.

Per Fernsteuerung lässt der Pilot die Drohne die gewünschten Manöver fliegen – bis zu zwei Kilometer weit reicht die Funkverbindung. Videobilder sendet sie live aufs Handy, das in der Fernbedienung steckt – und streamt sie auf Wunsch sogar live auf YouTube.

Im Jahr 2006 von dem chinesischen Ingenieur Frank Wang gegründet, hat sich DJI zu einem der agilsten und innovativsten Elektronikunternehmen in China entwickelt. 3000 Mitarbeiter arbeiten heute für den Hersteller, davon allein 600 in Forschung und Entwicklung.

Berichten zufolge verhandelt DJI mit Investoren aus dem Silicon Valley, die den Hersteller bei der nächsten Finanzierungsrunde mit bis zu zehn Milliarden Dollar bewerten könnten. Schon heute boomen im Internet Drohnenvideos, am häufigsten dürften künftig die Filme auf privaten Facebook-Seiten und virtuellen Fotoalben auftauchen, um exotische Urlaube oder die jüngste Gartenparty mit Freunden und Bekannten zu teilen. Denn nach dem Selfie-Stick für das Selbstporträt per Handy kommt im Juli die erste Selfie-Drohne für die Jackentasche in den Handel. Der Flieger namens Zano vom britischen Start-up Torquing wiegt nur 55 Gramm und ist so klein, dass er auf den Handteller passt. Sein Cockpit besteht aus einer Smartphone-App: Neigt der Besitzer das Handy nach links, rechts, vorne oder hinten, fliegt die Drohne in die entsprechende Richtung.

Boomerang am Arm

Sie ist nicht nur klein, sondern auch klug, denn sie orientiert sich mithilfe einer Reihe von Sensoren, darunter einem Gyroskop für die Lagebestimmung, einem GPS-Empfänger für die Orientierung und einem Barometer für die Höhenbestimmung. So kann sie präzise die Position halten – und wie ein künstlicher Kolibri auf der Stelle fliegen. Per Funk mit dem Smartphone verbunden, folgt der Winzling dem Nutzer auf Schritt und Tritt und hält dabei stets die gleiche Distanz. Mountainbiker etwa können so ihre Abfahrt an einem Berghang aus der Luft filmen.

Noch weiter geht die Erfindung des ehemaligen Stanford-Physikers Christoph Kohstall und der Ex-Google-Managerin Jelena Jovanovic: Die beiden Start-up-Gründer haben die Drohne Nixie entwickelt, die der Besitzer als Armband tragen kann. Auf Knopfdruck entfaltet es sich und teilt sich in vier Arme, an deren Enden sich kleine Propeller drehen. Computergesteuert surrt der Zwergflieger ein paar Meter in die Luft, filmt ein Selfie-Video – und kehrt wie ein Bumerang wieder zum Arm zurück. Der Prototyp sorgte im Januar auf der Technikmesse CES in Las Vegas für Furore. Einen Termin für den Verkaufsstart haben die Gründer noch nicht genannt.

Eine neue Generation der Roboter erobert die Fabrikhallen: Intelligente Maschinen, die Hand in Hand mit dem Menschen arbeiten und stetig dazulernen. Sie sind auch ein Schwerpunkt der diesjährigen Hannover Messe.

Der Trend aber ist absehbar: Hobbypiloten müssen sich bald nur noch aufs Filmen konzentrieren – das Fliegen übernehmen die Drohnen selbst. So analysiert die Phantom 3 von DJI stetig ihren Batteriestand und kehrt automatisch zum Startpunkt zurück, bevor ihr der Saft ausgeht. Um sich in Gebäuden, wo GPS-Signale nicht durchdringen, auf Position zu halten, filmt sie mit einer Kamera den Boden. Eine Software erkennt so, ob der Quadrokopter zur Seite driftet, und steuert dagegen.

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