Die möglichen Gefahren von motorunterstützten Fahrrädern liegen zum einen in der erwähnten Überforderung, aber auch in der Fehleinschätzung von anderen Verkehrsteilnehmern. Erkennen diese nicht, dass sich ein Pedelec statt ein gewöhnliches Fahrrad nähert, kann die Geschwindigkeit schnell unterschätzt werden.
Doch nicht nur Fehlverhalten von Pedelecfahrer und anderen Verkehrsteilnehmern sorgen für Gefahren beim motorgestützten Radeln. Jüngst untersucht der Allgemeine Deutsche Auto Club (ADAC) und die Stiftung Warentest sechzehn aktuelle Pedelecs, nur zwei bekamen eine gute Endnote. Das Urteil des der Experten: "Schwache Bremsen, Rahmen- oder Lenkerbruch - mit neun Modellen kann die Tour im Krankenhaus enden." Dem setzte der ZIV als Fahrradindustrieverband entgegen, dass die Testmethodik von ADAC und Stiftung Warentest den europäischen Normen nicht entspreche, die Hersteller ihre Rädern also nach ganz anderen Normen produziert hätten. Außerdem würden die, von ADAC und Stiftung Warentest, entdeckten Mängel keinerlei Rolle in der Realität spielen und diese Mängel den Herstellern nicht bekannt sein.
Pedelecs werden auch bei Geschäftskunden immer beliebter. Daher gibt es in Aachen und Stuttgart mittlerweile auch Mietfahrräder der Bahn, die mit einem Motor ausgestattet sind. „E-Call a Bike“ nennt das Unternehmen dieses Konzept. Den Trend "Geschäftspedelec statt Geschäftswagen" erkennt auch Thomas Huber Chefredakteur beim Zukunftsinstitut, einem Trendforschungsinstitut mit Sitz bei Frankfurt: "Das E-Fahrrad wird auch zunehmend für Unternehmen als alternatives Verkehrsmittel interessant." Klarer Vorteil: In Innenstädten entfallen Parkplatz- und Stauprobleme und dank des Elektromotors bleibt auch das Hemd schweißfrei. So sollen bei BASF in Ludwigshafen bald 1500 Mitarbeiter mit dem Elektrofahrrad zur Arbeit kommen.
Entscheidend man sich zum Kauf eines Pedelecs, kommt dann die Schattenseite des boomenden Markts zum Vorschein: Die Qual der Wahl, aus mehreren tausend E-Drahteseln das Richtige zu finden. Selbst beim Discounter werden regelmäßig Pedelecs angeboten, die Auswahl im Fachhandel ist riesig. Die Preise starten bei 500 Euro, nach oben sind fast keine Grenzen gesetzt. Dennoch raten Experten zu ausführlichen Testfahrten und einem nicht zu schmalen Budget. "Mindestens 1800 Euro sollte man schon investieren, hinzu kommen jährlich rund 300 Euro für die Wartung", sagt Bettina Cibulski, E-Fahrradexpertin beim Allgemeinen Deutschen Fahrradclub (ADFC).