Norbert Reithofer im Interview "E-Autos müssen erfolgreich werden"

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Lohas erreichen

Öko-Roadster für die Zukunft
Mit dem i8 Concept Spyder stellt BMW auf der Autoausstellung in Peking im April ein drittes Fahrzeug seiner auf Elektroautos spezialisierten Submarke BMW i vor - dieses Mal ohne Dach. Quelle: BMW
Der Plug-in-Hybrid-Sportwagen bietet eine Systemleistung von 354 PS. Die Höchstgeschwindigkeit des offenen Zweisitzers ist auf 250 km/h begrenzt. Quelle: BMW
Der i8 Concept Spyder beschleunigt in fünf Sekunden von null auf 100 km/h. Trotz dieser Leistungswerte beträgt der Normverbrauch lediglich drei Liter je 100 Kilometer. Dazu ist aber ein spezielles Motoren-Konzept nötig. Quelle: BMW
An der Vorderachse arbeitet ein 131 PS starker Elektromotor, während die Hinterachse von einem Dreizylinder-Benziner mit 223 PS angetrieben wird. Beide zusammen entwickeln ein maximales Drehmoment von 550 Newtonmetern. Quelle: BMW
Bis zu 30 Kilometer kann das Konzeptfahrzeug rein elektrisch zurücklegen. Die Lithiumionen-Batterie des E-Motors soll in weniger als zwei Stunden an einer normalen Haushaltssteckdose wieder vollständig aufgeladen werden können. Quelle: BMW
Der Fahrer kann zwischen einem Eco- und einem Sportmodus wählen. Verschiedene Farben im 8,8 Zoll großen Zentraldisplay signalisieren die jeweilige Fahrsituation und Energieeffizienz. Der Drehzahlmesser ist somit Geschichte. Quelle: BMW
Der Spyder basiert auf dem 2+2-Coupé i8 Concept, das BMW vor etwa einem Jahr vorgestellt hat und 2014 in Serie gehen soll. Quelle: BMW

Und, werden Sie das Auto noch größer machen?

Es gibt zumindest Überlegungen in diese Richtung. Wir haben aber auch noch ein anderes, noch nicht ausgeschöpftes Kundenpotenzial für BMW, das wir mit unseren Elektrofahrzeugen i3 und i8 ansprechen werden. Diese Kunden sind stark umweltorientiert und werden nun überlegen, ob der Zweitwagen zukünftig nicht besser ein i3 sein sollte, mit dem sie bereits die Technik von morgen fahren und den sie nachts mit regenerativem Strom für ein paar Euro aufladen können.

Geht es bei den Elektroautos nur darum, die Lohas, also Menschen, die großen Wert auf Gesundheit und Nachhaltigkeit legen, zu erreichen? Oder brauchen Sie die Fahrzeuge, um die durchschnittliche CO2-Emission Ihrer Autos zu senken?

Beides. Der Bau von Elektroautos ist keine Option, sondern ein klares Muss. Wir konnten unsere durchschnittliche Emission mithilfe effizienterer Motoren und innovativer Spritspartechniken von 210 Gramm auf 144,7 Gramm pro Kilometer in Deutschland senken. Vielleicht schaffen wir mit konventionellen Technologien auch noch 120 Gramm. Aber dann ist Schluss, dann ist technisch alles ausgereizt. Um bis 2020 auf die für BMW vorgeschriebenen 101 Gramm in der EU zu kommen, brauchen wir Elektroautos, die so angerechnet werden, dass die Industrie einen möglichst starken Anreiz hat, sie früh auf den Markt zu bringen. Und es muss auch der Beitrag honoriert werden, den sie jenseits der direkt gesparten Emissionen auf der Straße für ein nachhaltiges Energiesystem leisten – etwa als Speicher für erneuerbare Energien. Ähnliche Vorgaben gibt es auch in anderen Ländern und Kontinenten. Das schaffen wir nur mit Elektroautos.

Worauf sich Autofans 2013 freuen dürfen
Porsche Cayman und Cayman SDer Flitzer ist laut Porsche flacher, leichter, schneller, effizienter und stärker als seine Vorgänger. Je nach Modell und Ausstattung ist der neue Cayman bis zu 30 Kilogramm leichter und verbraucht bis zu 15 Prozent weniger Kraftstoff auf 100 Kilometer als der jeweilige Vorgänger - trotz höherer Motor- und Fahrleistungen. Die neue Generation des zweisitzigen Mittelmotor-Sportwagens debütiert in den zwei klassischen Porsche-Varianten Cayman und Cayman S. Der Cayman wird von einem 2,7-Liter-Motor mit 275 PS angetrieben, beschleunigt in optimaler Ausstattung in 5,4 Sekunden aus dem Stand auf 100 km/h und verbraucht mit Porsche-Doppelkupplungsgetriebe rund 7,7 Liter auf 100 Kilometer. Der 3,4-Liter- Motor des Cayman S leistet 325 PS und schafft den 0-100 km/h-Spurt in 4,7 Sekunden. Seine Höchstgeschwindigkeit erreicht er bei 283 Stundenkilometern, der Verbrauch liegt je nach Getriebe zwischen 8,0 und 8,8 Litern auf 100 Kilometer. Quelle: Porsche
Opel CascadaOpel will mehr Eleganz und Glamour in die Mittelklasse bringen und mit dem Cascada dem Audi A5, dem Mercedes E-Klasse Cabrio und dem BMW 3er Konkurrenz machen. Der 4,70 Meter lange und 1,84 Meter breite Freiluft-Flitzer - die selben Maße hat das E-Klasse Cabrio - ist auf der Astra-Plattform konzipiert. Der Viersitzer ist mit einem klassischen Stoffverdeck ausgerüstet. Binnen 17 Sekunden wird der 1,4-Liter-Turbo-Benziner mit wahlweise 120 oder 140 PS zum Oben-Ohne-Modell. Per Knopfdruck oder serienmäßiger Fernbedienung verschwindet das Verdeck bei bis zu einem Tempo von 50 km/h im Kofferraum. Der fasst ohne Verdeck 350 Liter, mit sind es nur noch 280 Liter. Opel will den Open-Air-Schlitten zu einem "sehr attraktiven Preis" anbieten, Details wurden noch nicht bekannt.
Mercedes E-KlasseMercedes-Benz hat alle Baureihen der E-Klasse so umfangreich überarbeitet wie nie zuvor - jetzt trumpft die neue E-Klasse mit optimierten Motoren, Assistenzsystem und frischem Design auf. Komplett neu gestaltet ist die Front mit neuen Scheinwerfern, die alle Funktionselemente von einem einzigen Scheinwerferglas überdecken. Das alten "Vier-Augen-Gesicht" bleibt nur noch angedeutet. Die E-Klasse ist erstmals - wie bereits die kleine Schwester C-Klasse - in zwei Ausführungen zu haben - Elegance und Avantgarde. Erstere hat den klassischen, dreidimensionalen Limousinengrill in 3‑Lamellenoptik mit Stern auf der Motorhaube, letzteres trägt dagegen den Sportwagenkühler mit Zentralstern und so "ein sportlich betontes Gesicht" erhalten. Die neue E-Klasse hat zahlreiche neue elektronische Helfer an Bord. So etwa Radarsensoren, die Kollisionen vorzeitig erkennen sollen, Systeme, die Müdigkeit beim Fahrer feststellen können, Bremsassistenten, Spurhalte- und Einparkassistenten und noch ein halbes Dutzend mehr. Quelle: Mercedes
Corvette C7 Pünktlich zum 60. Geburtstag der Marke präsentiert Chevrolet auf der Detroit Motor Show Ende Januar seine Corvette 7. Die Amerikaner machen ein großes Geheimnis aus dem neuen Muscle-Car, das zum Jahresende in Produktion gehen soll. Einige technische Daten sind bereits bekannt. So soll die C7 erstmals Spritspartechniken wie ein Start-Stopp-System und eine Direkteinspritzung an Bord haben. Im Vergleich zu den Vorgängern C2 und C3 ist sie deutlich leichter und am Heck schmaler. Den Kraftprotz treibt eine 6,2-Liter-V8-Maschine mit 455 PS Leistung an. Die 100 km/h erreicht die C7 binnen vier Sekunden, die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 300 km/h. Quelle: Presse
Jaguar F-Type Der Zweisitzer ist zwischen Porsche Cayman/Boster und Porsche 911 positioniert. Die Karosserie des 4,47 Meter langen, 1,92 Meter breiten und 1,30 Meter hohen Sportwagens besteht komplett aus Aluminium. Das macht den F-Type in der Basisversion gerade einmal 1.600 Kilogramm schwer. Neben dem per Kompressor beatmeten 5.0 Liter V8 mit 364 kW (495 PS) stehen zwei ebenfalls aufgeladene 3.0 Liter V6 mit 250 kW (340 PS) und 279 kW (380 PS) zur Wahl.  Das neben dem Jaguar Intelligent Stop/Start-System serienmäßige Achtstufen-Quickshift-Automatikgetriebe erlaubt eine manuelle Bedienung über einen zentralen Wählhebel oder über Lenkrad-Schaltwippen. Ein "aktives" Auspuffsystem mit Klappensteuerung für die S-Modelle liefert authentischen Rennsportsound, das adaptive und stufenlos regelnde Dämpfersystem Adaptive Dynamics sorgt für souveränes Handling unter allen Bedingungen. Die Preise reichen von 73.400 Euro für den Einstiegs-V6 bis zu 99.900 Euro für den Jaguar F-TYPE V8 S. Quelle: Jaguar Land Rover
Mercedes SLS AMG GT und Black SeriesViele PS und Rennsport-Technik der Spitzenklasse bringt der SLS AMG Black Series aus dem Hause Mercedes Benz mit. Von 0 auf 100 beschleunigt der Sportwagen in 3,6 Sekunden. Der Flügeltürer schaltet mittels eines nun tiefer montierten Siebengang-Doppelkupplungsgetriebes noch schneller. Die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 315 km/h. Der extra-sportliche Flitzer der Mercedes-Tuning-Tochter AMG bringt es mit dem Serientriebwerk mit 6,2-Liter-V8 und 420 kW/ 571 PS auf beachtliche 464 kW/631 PS. Möglich ist das durch ein verändertes Motormanagement, neue Ansaugluftführung, geänderten Ventiltrieb und einer erhöhten Drehzahl. Der Flügeltürer mit einem Leergewicht von 1475 kg soll im Juni beim Händler stehen. Quelle: dapd
VW e-UpDer Elektroflitzer von Volkswagen tritt zur Jahresmitte gegen bereits etablierte Akku-Flitzer wie den Mitsubishi i-Miev, den Nissan Leaf oder den Smart ed an. Der Fünftürer soll außerdem einer batteriebetriebenen Variante des Golf VII den Boden bereiten. Eine Akkuladung reicht laut VW unter optimalen Bedingungen für rund 150 Kilometer. Dafür sorgt ein Lithium-Ionen-Akku mit 19 kWh. Der Motor bringt immerhin  60 kW/82 PS und vor allem 210 Newtonmeter Drehmoment. Bis Tempo 100 braucht er allerdings fast 14 Sekunden. Mit Rücksicht auf die Reichweite hat VW das Spitzentempo auf 130 km/h limitiert. Was der Kleine kosten soll, ist offiziell noch nicht bekannt. Verschiedene Quellen berichten von 22.000 bis 24.000 Euro. Quelle: dpa

Wie sehr belasten solche Vorgaben Ihr Investitionsbudget?

Wir haben zusätzlich hohe Aufwendungen für Forschung und Entwicklung, und es wird auch in den kommenden Jahren zu deutlichen Belastungen kommen. Es geht darum, das Unternehmen fit für die Zukunft zu machen. Wir gehen zudem davon aus, dass es in den kommenden Jahren in immer mehr Ländern protektionistische Tendenzen geben wird, die uns zu schaffen machen. Dies führt auch dazu, dass wir in den Schwellenländern verstärkt über lokale Produktion wachsen.

Die Entwicklung der Elektroautos der neuen i-Reihe kostet BMW angeblich zwei Milliarden Euro. Was, wenn die Autos floppen?

Zu den Kosten für BMW i haben wir uns bislang nicht geäußert. Wir gehen davon aus, dass diese innovativen Fahrzeuge erfolgreich sein werden. Wir haben seit 2009 Hunderte E-Fahrzeuge zu Testzwecken an Kunden gegeben, die inzwischen mehr als 16 Millionen Kilometer gefahren sind. Da haben wir lange vor unserem ersten Serienauto gelernt, was Kunden von Elektrofahrzeugen erwarten und wie diese Technologie genau funktioniert. Der Testwagen BMW Active-E, der von Kunden in verschiedenen Ländern getestet wird, hat fast schon den Antriebsstrang des i3. 2013 bringen wir mit dem i3 unser erstes Serien-Elektrofahrzeug auf den Markt, 2014 mit dem i8 einen Sportwagen mit einem Plug-in-Hybridantrieb.

Ist der Markt reif für solche Autos?

Neue Technologien starten immer erst dann durch, wenn es für die Kunden überzeugende Angebote gibt, wie das beim i3 und i8 der Fall ist. Die Aufwendungen für diese Fahrzeuge haben wir übrigens bereits verdaut.

Ab wann verdienen Sie mit E-Autos Geld?

Wir werden ab dem ersten verkauften Auto Geld verdienen.

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