Also haben Sie doch schon einen guten Kandidaten für einen Zukauf?
(lacht) Das weiß ich noch nicht. Kein Kommentar.
Hotelketten versuchen, unabhängiger von Buchungsseiten zu werden. Die französische Kette Accor hat deshalb jetzt ein eigenes Portal aufgebaut. Sehen Sie das als Gefahr?
Das geht schon ewig so. Viele Hotels wollen mehr Direktbuchungen haben. Aber nur zwei Prozent unserer Kunden buchen dasselbe Hotel zweimal. Wir zwingen niemanden, seine Zimmer bei uns anzubieten. Aber Hotelbesitzer wissen, dass wir ihnen einen hohen Wert bieten. Ohne uns müssten sie viel mehr Geld für Werbung ausgeben, um neue Gäste zu finden. Wir sind da die günstigste Alternative. Und wir werden erst bezahlt, wenn der Gast das Hotel schon wieder verlassen hat.
Dennoch hat Hilton sogar eine eigene Werbekampagne gestartet, um die Menschen zur Direktbuchung zu bewegen.
Es gibt viele Versuche. Manche Ideen machen Sinn, andere sind ein bisschen albern. Ein Beispiel: Ich wollte mich in einem Hotel ins Internet einloggen. Das Wifi-Passwort war: „Buche direkt“. Was wir sicherstellen müssen ist, dass unsere Kunden guten Service erhalten und sich in diesen Hotels nicht wie Gäste zweiter Klasse fühlen.
In Deutschland müssen ihre Kunden in manchen Hotels aber mehr zahlen. Das Kartellamt hat die Bestpreisklausel verboten, mit der Sie Hotels dazu verpflichtet hatten, auf Booking die beste Rate anzubieten.
Ja, und wir haben dagegen Berufung eingelegt. Uns stört, dass die Regelung in Deutschland nicht zu denen in den anderen EU-Ländern passt.
Die französische Kartellbehörde hat eine ähnliche Entscheidung gefällt.
Aber jedes andere Land stimmt unserem Ansatz zu. Europa sollte ein einheitlicher Markt sein. Wir sind damit nicht glücklich. Wir glauben, die Bestpreisklausel ist besser für Verbraucher und auch für die Hotels. Aber wir werden uns an die Gesetze halten.
Laut Bundeskartellamt ist Booking die Nummer Eins in Deutschland bei Privatreisenden. Bei Geschäftskunden liegt ihr Konkurrent HRS vorn. Wollen Sie HRS überholen?
Natürlich wollen wir auch bei Geschäftsreisen besser sein als HRS. Wir haben unsere Homepage umgebaut, wir haben ein Tool für Geschäftsreisende entwickelt, bei dem man auch für Dritte buchen und Firmenkonten erstellen kann. HRS war darüber nicht glücklich. Und wir fangen gerade erst an. Wir testen viel, lernen viel. Heute ist einer von fünf Kunden weltweit bei uns Geschäftsreisender. Unser Ziel ist, dass das für jeden zweiten Kunden gilt.
Eine letzte Runde wahr oder falsch: Buchen Sie Ihre Hotelzimmer tatsächlich selbst?
Ja, alle. Ich liebe es. Manchmal bitten Mitarbeiter meinen Assistenten, ihnen ein Zimmer zu buchen. Und dann mache ich das für ihn. Man muss sein Produkt benutzen.