Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft Bahn-Beschäftigte sollen bis zu sieben Prozent mehr Geld bekommen

Die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft will in den nächsten Tarifrunde bis zu sieben Prozent mehr Geld für Beschäftigte der Deutschen Bahn fordern. Der Auftakt der Gespräche ist für Mitte Oktober angesetzt.

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Die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) will bis zu sieben Prozent mehr Lohn für die Bahn-Beschäftigten fordern. Quelle: dpa

Die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) fordert in den anstehenden Bahn-Tarifverhandlungen bis zu sieben Prozent mehr Geld für die Beschäftigten. Das ergibt sich aus einem Beschluss, den die Gewerkschaft in Fulda fasste.

Er sieht eine Lohnerhöhung von 4,5 Prozent vor. Darüber hinaus sollen die Mitglieder jeweils für sich entscheiden können, ob sie sechs Tage mehr Urlaub, eine Stunde weniger Wochenarbeitszeit oder weitere 2,5 Prozent mehr Geld wollen.

„Eine solche Wahlmöglichkeit hat es so noch nie gegeben. Damit schreiben wir Tarifgeschichte“, meinte EVG-Verhandlungsführerin Regine Rusch-Ziemba. „Unsere Kolleginnen und Kollegen werden selbst entscheiden können, ob sie mehr Geld, weniger Arbeit oder mehr Urlaub wollen.“

Wo Kunden zufrieden sind – und wo nicht
Pünktlichkeit: Jeder fünfte ICE kam 2015 mindestens sechs Minuten zu spät an. Die Leistungen entsprechen nicht annähernd den Zielen der Deutschen Bahn. Sie will in diesem Jahr eine Pünktlichkeitsquote von 80 Prozent erreichen, langfristig sogar auf 85 Prozent hoch kommen. Die Tendenz 2016 bleibt jedoch weiter schwach. Im Januar lag die Pünktlichkeitsquote bei 77 Prozent. Quelle: AP
Preise: Die Zeiten der jährlichen Preiserhöhung wegen „gestiegener Energie- und Personalkosten“ sind vorbei. Zumindest im Fernverkehr blieben die Preise seit zwei Jahren stabil - den Fernbussen sei Dank. 19-Euro-Sparpreise locken inzwischen selbst Schüler und Studenten. Die neue Devise des Vorstands: lieber volle Züge statt leerer Kassen. Preislich ist die Bahn inzwischen wettbewerbsfähig. Quelle: dpa
ICE-Restaurant: Leider ist die Küche zu oft kaputt. Mal bleiben die Getränke warm oder der Kaffee kalt. Mitunter fehlen die angepriesenen Snacks wegen schlechter Logistik. Dennoch: Wenn es läuft, dann ist ein Sitz im ICE-Restaurant der schönste Platz im Zug – gerne auch bei einem der guten Weine.Urheber: Volker Emersleben // Deutsche Bahn AG
WLAN: In der zweiten Klasse eines ICE ist WLAN noch immer nicht kostenlos und in der ersten Klasse funktioniert der Download alles andere als einwandfrei. Als 2010 zahlreiche ICE grundsaniert wurden, verzichtete das Unternehmen sogar auf den Einbau der WLAN-Technik. So viel Behäbigkeit wird nun bestraft. Die Fernbusse machen der Bahn in Sachen WLAN was vor. Erst Ende 2016 soll es auch im ICE besser werden. Viel zu spät. Quelle: dpa
Information: Schon mal in Bielefeld am Bahnhof gewesen? Seit Jahren fallen die Anzeigentafeln immer wieder aus. Bielefeld gibt es leider auch anderswo. Und wenn die Anzeigen am Bahnsteig funktionieren, dann korrespondieren sie oft nicht mit den Informationen der Bahn-Apps. In den Zügen sollte die Bahn mal ihre Durchsagen auf Relevanz überprüfen. Immerhin am Bahnsteig soll es bald Entwirrung geben. Die Bahn will Multi-Zug-Anzeigen einsetzen: mit drei Zügen auf dem Display. Das klingt gut. 40 von insgesamt 120 Fernbahnhöfen sind bereits umgerüstet. Quelle: dpa
Apps: Nicht jede Frage an @DB_Bahn beantwortet das Twitter-Team zwar zu voller Zufriedenheit. Dennoch zeigen die Twitterer der Deutschen Bahn, wie schnell und effektiv ein Konzern mit seinen Kunden kommunizieren kann. Eine starke Leistung. Auch der DB Navigator bietet echten Mehrwert. Die Deutsche Bahn beweist mit ihren Apps, dass auch traditionelle Konzerne digitale Maßstände setzen können.   Quelle: dpa
Lounges: Ein großzügiger Service für Vielfahrer: kostenloser Kaffee, Tee, Wasser und Softdrinks. In der ersten Klasse erhalten Fahrgäste auch Bier, Wein und Snacks. Leider ist die zweite Klasse oft zu voll. Die Deutsche Bahn prüft den Aufbau zusätzlicher Lounges in ein bis zwei Städten. Quelle: dpa

Die Gewerkschaft hatte zuvor die Mitglieder befragt. Es habe dabei jedoch kein eindeutiges Meinungsbild für eine allgemeine Forderung gegeben. Themen der Tarifrunde sollen auch Weiterbildung und Altersvorsorge sein.

Der Auftakt der Gespräche ist für den 17. Oktober in Frankfurt geplant. Eine Woche zuvor beginnt in Berlin die Tarifrunde mit der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL). Verhandelt wird insgesamt für rund 150.000 Beschäftigte der Bahn in Deutschland.

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