Flughafen BER Aufseher prüfen erneut Zeitplan

Die Eröffnung des neuen Flughafens Berlin Brandenburg steht erneut auf der Kippe. Am Freitag berät der Aufsichtsrat über die fünfte Verschiebung des Termins. Eigentlich sollte der BER schon 2011 in Betrieb gehen.

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Aktenordner mit Nachträgen zu einem Bauantrag stehen im Hauptstadflughafen Berlin Brandenburg Willy Brandt. Quelle: dpa

Die Kontrolleure des Projekts Hauptstadtflughafen wollen aufs Neue den Zeitplan bis zur geplanten Eröffnung Ende 2017 überprüfen. Der Aufsichtsrat der Flughafengesellschaft trifft sich am Freitag (8.00 Uhr) zu einer Sitzung am Flughafen Tegel. Anschließend soll die Öffentlichkeit über den Stand der Dinge informiert werden. Fraglich ist, ob der neue Airport in Schönefeld noch 2017 eröffnet werden kann. Zuletzt hatten sich Baugenehmigungen für die komplexe Brandschutzanlage des Terminals verzögert.

Der dann drittgrößte deutsche Flughafen sollte eigentlich 2011 in Betrieb gehen. Vier Eröffnungstermine sind bereits geplatzt, weil die Brandschutzanlage nicht funktionierte und andere Mängel im Abfertigungsgebäude zu Tage traten.

Der Aufsichtsratsvorsitzende, Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller (SPD), schließt nicht aus, dass der Hauptstadtflughafen doch erst 2018 an den Start gehen kann. „Ich glaube nicht, dass es eine entscheidende Frage ist, ob wir Ende 2017 oder vier Wochen später eröffnen“, sagte Müller der „Berliner Zeitung“ (Freitag). Die Möglichkeit, trotz des Baurückstands die Eröffnung wie geplant 2017 zu schaffen, bestehe nach wie vor. „Aber es wird von Tag zu Tag enger“, sagte der Regierungschef.

Müller hatte vor einer Woche im Abgeordnetenhaus gesagt, das Gremium werde „bewerten, ob es nach wie vor möglich ist, 2017 an den Start zu gehen“. Im März hatte Flughafen-Geschäftsführer Karsten Mühlenfeld erklärt, ein Eröffnungstermin müsse den Fluggesellschaften zwei Flugplanwechsel zuvor angekündigt werden. Im Oktober 2017 beginnt der fragliche Winterflugplan, im folgenden März der Sommerflugplan 2018.

Für die Grünen im Bundestag ist die Flughafen-Baustelle „ein Fass ohne Boden“. „Eine weitere Verschiebung der Eröffnung birgt enorme Risiken für den Bundeshaushalt“, sagte ihr Haushaltsexperte Sven-Christian Kindler der Deutschen Presse-Agentur. „Allein die monatlichen Betriebskosten belaufen sich auf 17 Millionen Euro. Hinzu kommen Einnahmeausfälle von 14 Millionen Euro. Das sind pro Monat Mehrbelastungen von 31 Millionen Euro für den Staat, eine Million Euro pro Tag“, rechnete Kindler vor.

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