Nun kann sich IAG-Boss Walsh trösten, dass es seinen Hauptwettbewerbern Lufthansa und Air France-KLM ähnlich geht. Bei Lufthansa frisst der teure Umbau nicht nur die Ersparnis durch den niedrigeren Spritpreis auf. Die Umsetzung des Score-Programms kostet auch einen Großteil seiner Sparerfolge. So flossen von den fast einer Milliarde Kostensenkungen gerade mal 171 Millionen ins Ergebnis. Das liegt auch daran, dass die Kosten steigen, wenn ein Unternehmen schrumpft. Denn die Airline muss fixe Ausgaben für Verwaltung, Personal und Gebühren auf weniger Flugtickets verteilen. Dazu drücken die Lufthansa die lange verschobenen Investitionen in neue Flieger und Produkt. Immerhin ist bei Lufthansa das Kerngeschäft gesünder als bei IAG. Denn das Nettoergebnis ist mit 247 Millionen am Ende höher als der Gewinn der Billigtochter Germanwings.
Ziemlich finster sieht es bei Air France-KLM aus. Hier ist bereits das operative Ergebnis nach neun Monaten mit 183 Millionen - oder einem Prozent vom Umsatz – im Bereich, wo der Finanzchef quasi würfeln kann, ob er rot oder schwarz bilanzieren will. Das liegt vielleicht auch daran, dass Air France-KLM als einzige der drei großen Europäer im Billigflugbereich mit ihren Marken Hop und Transavia noch vergleichsweise zurückhaltend agiert. Doch so gut die Billigableger von IAG und Lufthansa auch sind. Sie verblassen neben Ryanair und Easyjet, die mit einem Gewinn in Höhe von wohl zehn Prozent vom Umsatz ihr Geschäftsjahr beenden.