Niederlande EU-Kommission prüft Ikea-Deal

Ikea Quelle: dpa

Die EU-Kommission prüft mögliche illegale Steuervereinbarungen zwischen dem schwedischen Möbelhaus Ikea und der niederländischen Regierung. Es geht speziell um den Zeitraum 2006 bis 2011.

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Die EU-Kommission nimmt das schwedische Möbelhaus Ikea wegen des Steuerdeals mit den Niederlanden unter die Lupe. Durch die Regelungen zahle die Holding Inter Ikea womöglich weniger Steuern, begründete die Brüsseler Behörde am Montag. Deswegen könne das Unternehmen zu einem unfairen Wettbewerbsvorteil gegenüber Konkurrenten gekommen sein, was einen Bruch der EU-Regeln zu Staatsbeihilfen darstellen würde.

"Alle Unternehmen, ob groß oder klein, multinational oder nicht, sollten ihren gerechten Steueranteil zahlen", betonte EU-Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager. "Die Mitgliedstaaten können nicht zulassen, dass einige Unternehmen weniger Steuern zahlen, da sie ihre Gewinne anderswo künstlich verlagern können." Den Angaben nach soll etwa von 2006 bis 2011 ein erheblicher Teil der Franchisegewinne von Inter Ikea Systems in eine luxemburgische Einheit verlagert worden sein, in der sie nicht besteuert wurden.

Ikea selbst hat die Vorwürfe zurückgewiesen. „Die Art und Weise, wie wir von den nationalen Behörden besteuert wurden, steht unseres Erachtens im Einklang mit den EU-Vorschriften“, teilte das Unternehmen am Montag mit. Die von den EU-Wettbewerbshütern angekündigte Prüfung könne Klarheit bringen und das bestätigen.

Fünf Gründe für Streit daheim
Moderne Kommunikation "Schatz, wir müssen reden." Viel öfter als, dass es dramatische Ursachen dafür gibt. Der schwedische Möbelkonzern Ikea hat für den dritten "Home Report" in der Welt gefragt, welche Wünsche Menschen an das Wohnen haben. Dabei ermittelten sie fünf Faktoren, die das gemeinsame Wohnen belasten. Dazu zählt ausgerechnet die moderne Kommunikation - man ist im gleichen Raum, spricht aber nicht miteinander. Symbolisch soll der abgebildete Prototyp von Klara Sprak daran erinnern, dass das Zuhause zwar der Ort ist, von dem 47 Prozent aller Befragten in 22 Ländern angaben, mit der Welt in Verbindung zu stehen - aber auch der, an dem man mit seinem Lebenspartner sprechen sollte. Der Ort, an dem es am häufigsten zum Streit kommt, ist laut des "Home Report" übrigens das Wohnzimmer. Quelle: PR
Zusammenleben gestaltenGute Nachrichten aus Deutschland: Die meisten Bewohner sind mit ihrem Zuhause und den Menschen, mit denen sie zusammenleben, zufrieden - 70 Prozent sehen das so. Das ist im internationalen Vergleich ein hoher Wert. Im Alltag birgt das Miteinander dennoch Konfliktpotential, denn Dinge und Räume müssen geteilt werden. Als Puzzle interpretiert die Designerin Liv Liyckliga diesen Aspekt. Beide Einzelteile funktionieren nur, wenn sie zusammenstehen. Quelle: PR
PrivatsphäreSo sehr die meisten Deutschen mit ihren Mitbewohnern grundsätzlich im Einklang stehen - jedes Miteinander produziert Konflikte. Die meisten werden im Wohnzimmer ausgetragen. Der persönliche Raum ist vielen Menschen sehr wichtig, selten ist er jedoch klar umgrenzt als eigenes Zimmer. Rückzugsorte in der gemeinsamen Wohnung fehlen. Designerin Klara Sprak illustriert den Wunsch nach privatem Raum im Miteinander mit einem dreisitzigen Sofa, in den jeder Sitz seine eigene Höhe hat. Wer welchen bekommt - das wäre doch auch hier Stein des Anstoßes. Denn Plätze haben "emotionale Besitzer", wie es der "Home Report" formuliert. Genau diese Privatsphäre aber verbinden Menschen mit Glück, Erleichterung und Ruhe. Quelle: PR
Unliebsame GegenständeMein Zeug, dein Zeug - in Deutschland gaben 21 Prozent an, mit Gegenständen zu leben, die sie nicht leiden können, die ihnen selber nicht gehören. Das ist eine niedrige Quote, weltweit liegt sie bei 40 Prozent. Die gleiche Anzahl gab auch an, bereits Dinge weggeworfen zu haben, die ihnen nicht gehören - und das nicht gestanden zu haben. Ein geringer Prozentsatz tut dies mit dem Vorsatz, den Mitbewohner zu ärgern. Der Entwurf "Ich hasse deine Sachen" von Liv Lyckliga kehrt die Sachen einfach unter den Teppich. Quelle: PR
Ordnung oder ChaosDiese beiden Fußballfans scheinen sich zumindest in Bezug auf die Ordnung einig zu sein. Alle Fahnen hängen während der EM 2016 an ihrem Platz. Unterschiedliche Auffassung über Ordnung oder eben Unordnung sind aber die häufigste Ursache für Streit in Beziehungen. In den USA sind es 49 Prozent aller Streitigkeiten, die darauf zurückzuführen sind. Oftmals entzündet sich der Streit dann an Dingen, die schon sehr lange an einer Stelle liegen und eigentlich wegkönnten, an denen einer der Bewohner aber hängt, zeigt der "Home Report". Die Autorin Paula Zuccotti schreibt in ihrem Buch "Alles was wir berühren" dazu: „Eine Gitarre im Schlaf- oder Wohnzimmer ist typisch. Man kann nicht spielen, aber man denkt, eines Tages werde ich dafür Zeit haben. Der Gegenstand ist ein Traum. Wenn man die Gitarre weggibt, tötet man den Traum.“ Quelle: dpa

Die Ikea-Gruppe und auch die in den Niederlanden ansässige Tochterfirma Inter Ikea Systems hielten sich überall, wo sie aktiv seien, an die geltenden Steuergesetze und Vorschriften, stellte das Unternehmen klar. Die Untersuchung sei Sache der EU-Kommission und der Niederlande. Ikea werde kooperieren und alle Fragen der Behörden beantworten.

Die EU-Kommission schaut sich seit einiger Zeit die Steuervereinbarungen von Mitgliedsländern mit internationalen Konzernen genauer an. Im November wurde eine Untersuchung zu britischen Steuernachlässen für Konzerne eingeleitet, mit deren Hilfe die Verlagerung von Firmenzentralen auf die Insel unterstützt werden sollte.

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