Die Gewerkschaft Verdi hat mit Streiks an mehreren deutschen Standorten auf den Tarifkonflikt beim Online-Versandhändler Amazon aufmerksam gemacht. Verdi rief am Montag Beschäftigte in Bad Hersfeld (Hessen), Leipzig (Sachsen) und Koblenz (Rheinland-Pfalz) dazu auf, die Arbeit nieder zu legen. „Am Brückentag vor dem Reformationstag ist mit einem erhöhten Arbeitsvolumen zu rechnen“, teilte die Gewerkschaft mit. Sie gehe davon aus, dass der Streik zu entsprechenden Verzögerungen der Betriebsabläufe führe.
Ein Amazon-Sprecher sagte aber in München: „Der Streik hat keinen Einfluss auf die Einhaltung unseres Kundenversprechens, denn die überwältigende Mehrheit unserer Mitarbeiter arbeitet normal.“
Verdi fordert die Anerkennung des Branchentarifvertrags für den Einzel- und Versandhandel. Deshalb gibt es seit Mai 2013 immer wieder Streiks. Der Branchenprimus aus den USA entgegnete darauf: Amazon beweise, dass man auch ohne Tarifvertrag ein fairer und verantwortungsvoller Arbeitgeber sein könne. „Wir bezahlen in unseren Logistikzentren am oberen Ende dessen, was für vergleichbare Tätigkeiten üblich ist, an allen Standorten in Deutschland mindestens 10,52 Euro brutto pro Stunde“, sagte der Sprecher.
Die umsatzstärksten Onlinehändler
Mit einem Umsatz von 432,3 Millionen Euro war Alternate im Jahr 2016 nach Umsatz der zehntgrößte Online-Shop Deutschlands.
Quelle: EHI Retail Institute; Statista
Etwas mehr Umsatz, nämlich 450 Millionen Euro, hat Tchibo 2016 erwirtschaftet und landet damit auf einem soliden neunten Rang.
Durch conrad.de ist auch ein Elektronik-Fachhändler in der Bestenliste vertreten. Mit einem Umsatz von 471,8 Millionen Euro im Jahr 2016 schafft er es auf Rang 8. Auf diesem Platz landete er auch im Vorjahr.
Platz 7 geht mit einem Umsatz von rund 517,4 Millionen Euro an cyberport.
Mit einem Umsatz von 532,8 Millionen Euro landet der Versandhandel von Media Markt auf Rang 6.
Der Umsatz des Onlinegeschäfts von bonprix lag bei über 586,6 Millionen Euro.
Die AG notebooksbilliger.de, die neben Laptops auch Smartphones, Tablets und PCs vertreibt, hat 2016 706,6 Millionen Euro erwirtschaftet und landet damit auf Platz vier.
Das kann Zalando noch übertreffen. Mit einem Umsatz von rund 1,1218 Milliarden Euro im Jahr 2016 landet der Onlinehändler für Mode auf Platz drei.
Otto setzte 2,7434 Milliarden Euro um.
Mit einem Umsatz von 8,1229 Milliarden Euro im Jahr 2016 ist der börsennotierte Online-Versandhändler amazon.de unangefochtener Spitzenreiter.
Amazon verfügt über 31 Versandzentren in sieben Ländern, allein in Deutschland sind es neun Logistikzentren. Der größte Standort hierzulande liegt im osthessischen Bad Hersfeld mit zwei Warenlagern. Amazon beschäftigt nach eigenen Angaben in Deutschland rund 14 500 festangestellte Mitarbeiter.