Bentley und Bugatti Porsche und VW stehen zu Dickschiffen

Auf Wunsch von Ex-Volkswagen-Patriarch Ferdinand Piëch war die Motorrad-Marke Ducati von VW gekauft worden – jetzt könnte ein Verkauf anstehen. Die Luxusmarken Bentley und Bugatti sollen in jedem Fall im Konzern bleiben.

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Ein Luxus-SUV aus dem Volkswagen-Konzern. Quelle: AP

Stuttgart Volkswagen plant Porsche-Chef Oliver Blume zufolge keinen Verkauf der Luxusmarken Bentley oder Bugatti. „Da gibt es keinerlei Überlegungen, irgendetwas zu veräußern“, sagte Blume am Donnerstag beim Produktionsjubiläum des einmillionsten Fahrzeugs des Porsche 911 in Stuttgart. Blume ist zugleich Leiter der Luxusmarkengruppe aus Porsche, Bentley und Bugatti im VW-Konzern.

Der Wolfsburger Autokonzern zieht eine Trennung von der Motorrad-Marke Ducati in Betracht, wie Reuters Ende April von Insidern erfahren hatte. Der indische Motorradhersteller Royal Enfield ist nach einem Bericht der „Times of India“ an der Übernahme des italienischen Rivalen interessiert. Der Ducati-Kauf vor fünf Jahren war ein Lieblingsprojekt des früheren Firmenpatriarchen Ferdinand Piëch. Mit dessen Rückzug aus dem Konzern kamen Spekulationen auf, VW könnte auch Pkw-Luxusmarken abstoßen. Diesen trat Blume entgegen. „Beides sind tolle Marken“, sagte er. Bentleys Kooperation mit Porsche in der Produktion sei absolut sinnvoll. Das angepeilte Ziel, durch die Zusammenarbeit pro Jahr 100 Millionen Euro an Kosten einzusparen, sei bereits übertroffen worden.

Am Stammsitz in Stuttgart-Zuffenhausen feierte Porsche die Produktion des einmillionsten Porsche 911, der erstmals 1963 als 901 vom Band lief. In 911 musste die Modellreihe umbenannt werden, da Peugeot sich dreistellige Nummern mit einer Null in der Mitte zur Kennzeichnung von Pkw-Modellen markenrechtliche gesichert hatte. Heute ist die Sportwagenikone mit einem Jahresabsatz von gut 32.000 nicht mehr der meistverkaufte Porsche, sondern auf Platz drei hinter den SUVs Macan und Cayenne. „Aber seine DNA findet sich in allen Modellreihen von Porsche“, sagte Blume. Von allen produzierten Fahrzeugen sollen noch 70 Prozent eine Straßenzulassung haben.

Der einmillionste Wagen soll nach einer Werbetour die Sammlung im Porsche-Museum ergänzen. Er hat eine besondere Ausstattung: Sitzpolster mit Pepita-Muster, Lenkrad und Armaturenbrett mit Mahagoni-Holz und ein vergoldeter Schriftzug "Porsche“ am Heck. Lackiert wurde der Sportflitzer in der Farbe des allerersten Modells irisch-grün - die Lieblingsfarbe von Porsche-Aufsichtsratschef Wolfgang Porsche, Enkel des Käfer-Erfinders Ferdinand Porsche. "Der erste 901 war ein schlichtes Auto", sagte er. „Die, die nicht auffallen wollten, kauften es sich.“

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