Rüstung: Erfahrener Helfer

Die größten Rüstungsschmieden der Welt

Der Verkauf von Rüstungsgütern ist im Jahr 2013 weltweit um 2 Prozent zurückgegangen. Das geht aus dem Fact Sheet des Stockholmer Friedensforschungsinstitut SIPRI hervor. Demnach wurden 2013 Waffen und militärische Ausrüstung für insgesamt 402 Milliarden US-Dollar (358 Milliarden Euro) gehandelt. Im Vergleich zu 2002 ist das ein Anstieg um 45,5 Prozent. Etwas über zwei Drittel der größten Rüstungsfirmen sitzen in den USA und in Westeuropa. Sie machten über 84,2 Prozent des Gesamtverkaufs von Rüstungsgütern aus.

Der Rückgang der Waffenverkäufe sei allerdings nicht einheitlich, teilte SIPRI mit. Vor allem Rüstungsunternehmen in den USA, Kanada und in den meisten westeuropäischen Ländern verkauften weniger. Während deutsche Firmen wie der Panzerproduzent Krauss-Maffei-Wegmann und der Schiffsbauer Thyssen Krupp aufgrund mangelnder Nachfrage nach schweren Waffen Rückgänge von mehr als 20 Prozent im Jahr 2012 zu verzeichnen hatten, stieg die Nachfrage im Jahr 2013 erneut an.

Lesen Sie, welche Rüstungsunternehmen die Weltspitze anführen und welche deutschen Konzerne unter den Top 100 mitmischen.

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Krauss-Maffei Wegmann

Deutsche Militärfahrzeuge stammen zumeist aus dem Hause Krauss-Maffei Wegmann. Das deutsche Unternehmen aus München machte 2013 100 Prozent seiner Gewinne in der Rüstungsindustrie. Weltweit landete Krauss-Maffei Wegmann mit 1 Milliarde Dollar Umsatz 2013 auf Platz 72 im Gesamtranking. Zwei Jahre zuvor reichte es mit 1,25 Milliarden Dollar Umsatz noch für Platz 64. In Europa ist Krauss-Maffei Wegman Marktführer in Sachen Rad- und Kettenfahrzeuge.

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Diehl Stiftung

Das deutsche Familienunternehmen Diehl aus Nürnberg belegt im Gesamtranking der Top 100 Rüstungsunternehmen weltweit Platz 61 und hat sich damit um einen Platz verbessert. 2013 machte Diehl 1,23 Milliarden Dollar Umsatz mit dem Verkauf von Rüstungsprodukten, 2012 war es mit 1,2 Milliarden Dollar noch etwas weniger. In Deutschland belegt das Unternehmen, das bereits seit 1902 existiert, Platz vier im Rüstungs-Ranking. Dabei ist der Gewinnanteil, den Diehl in dieser Branche verdient eher niedrig: 18,3 Prozent ihrer Verkäufe sind der Rüstungsindustrie zuzuschreiben.

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ThyssenKrupp

Der größte deutsche Stahl- und Technologiekonzern ThyssenKrupp steht mit Rüstungsumsätzen in Höhe von 1,77 Milliarden Dollar an 56. Stelle im internationalen Rüstungsranking. Dies ist ein leichter Anstieg des Umsatzes im Vergleich zu 2012, als der Konzern mit Rüstung lediglich 1,53 Milliarden Dollar einnahm.

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Rheinmetall

Mit rund drei Milliarden Dollar (2011: 2,98 Milliarden Dollar) ist der Düsseldorfer Konzern Rheinmetall die deutsche Nummer zwei. Artillerie, Elektronik, Militärfahrzeuge und kleinere Waffen gehören zu der Produktpalette von Rheinmetall, die 46,7 Prozent der Umsätze des Unternehmens ausmacht. Im weltweiten Ranking verbessert sich Rheinmetall leicht von Platz 33 auf Rang 32.

Trotzdem: Mit den Summen, die die Konkurrenz aus Übersee erwirtschaftet, können die Düsseldorfer nicht mithalten...

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Platz 10: Thales

Der französische Rüstungskonzern Thales liegt im weltweiten Vergleich auf Platz 10 (2012: Platz 11). 10,370 Millionen Dollar von insgesamt 18,850 Millionen der Unternehmensverkäufe sind Leistungen für die Rüstungsindustrie. Die restlichen Umsätze macht Thales mit anderen Dienstleistungen. Zu den größten Segmenten des französischen Konzerns gehören Verteidigung und Sicherheit, Luft- und Raumfahrt und Transport. Die Umsätze von Thales stiegen binnen eines Jahres von 9.21 Milliarden auf 10,96 Milliarden Dollar.

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Platz 9: Finmeccanica

Der größte italienische Industriekonzern zählt auch zu den Top Ten der weltweiten Rüstungsindustrie. Diese wird von Finmeccanica beinahe mit allem versorgt, was Unternehmen anbieten können: Waffen, Elektronik, Flugsysteme, Fahrzeuge, Artillerie, Munition. Der Anteil an Verkäufen für die Rüstungsbranche liegt allerdings mit rund 50 Prozent vergleichsweise niedrig. Insgesamt erwirtschaftete Finmeccanica im Jahr 2013 10,9 Milliarden Dollar (2012: 12,53 Milliarden Dollar) mit dieser Sparte. Im Vorjahr belegte der italienische Konzern mit Standorten in Deutschland, Polen und den USA übrigens den Platz.

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Auch, dass der Puma technische Probleme habe, wollte der oberste Rheinmetaller nicht auf sich sitzen lassen. So sei die IT keineswegs anfällig und wo es Probleme gab, wurden sie aus seiner Sicht angepasst. So mussten laut Planung die Schützen für einen Schuss, statt wie früher nur einen Knopf, nun gleich an drei Stellen drücken und zwar gleichzeitig innerhalb von Millisekunden. „Wenn nicht, gab es eine Fehlermeldung“, so Papperger. Das sei schon im Stand und erst recht in ruppiger Geländefahrt fast unmöglich. „Doch jetzt ist das geändert“, so Papperger.

Zuletzt wurmte den Manager die Kritik an den Bildschirmen zur Beobachtung der Geräte und der Umgebung. Hier hatten die Planer laut Insidern bei der Bestellung nur Schwarz-Weiß-Monitore mit geringerer Auflösung vorgesehen und damit den Fortschritt zum Farbfernsehen im Einsatz nicht eingeplant. Nun wolle das Heer Farb-Monitore und bekomme sie – aber natürlich nicht zum alten Preis.

Doch auch, wenn Papperger am Ende alle Kritik für geklärt hält und Deutschland seinen wichtigsten Markt nennt: Die Kritik an seinen Panzern und die immer knauserigeren Beschaffer umgeht er in Zukunft dann doch lieber. Denn künftig ist die Bundeswehr bestenfalls Erst- aber nicht mehr Hauptkunde. Machte Rheinmetall zuletzt trotz aller Einschnitte noch jeweils ein Viertel seines Umsatzes in Deutschland und Europa, halbiert sich der Anteil künftig auf zusammen nur noch 28 Prozent. Dagegen bekommen Armeen aus Asien und dem mittleren Osten ein Drittel der Produktion und nochmal 40 Prozent geht an den Rest der Welt mit Lateinamerika und Afrika.

Und damit die Rüstungs-Globalisierung weg von Europa möglichst schnell geht, holte sich Rheinmetall einen erfahrenen Helfer: die Essener Ferrostaal. Der Dienstleister zahlte zwar 2011 knapp 140 Millionen Euro Strafe, weil er etwa beim Verkauf von deutschen U-Booten an Griechenland mit Schmiergeldern nachgeholfen hatte.

Doch das ist vergessen. „Ferrostaal ist ein erfahrener Projektmanager und hat eine Stärke bei Regierungsbeziehungen“, lobt Papperger. Wenn Rheinmetall und Ferrostaal ihre Fähigkeiten in einem Gemeinschaftsunternehmen bündelten, sorge das für ein Mehr an dringend benötigten Aufträgen aus Wachstumsregionen außerhalb Deutschlands. „In Märkte, zu denen Rheinmetall zuvor nur eingeschränkten Zugang hatte“, wie Papperger sagt.