US-Gericht Urteil für VW-Ingenieur erneut verschoben

Der geständige VW-Mitarbeiter muss noch weiter auf seine Strafverkündung im Abgas-Skandal warten. Das zuständige US-Gericht hat die Bekanntgabe des Urteils ohne Angabe von Gründen vertagt – wie schon mehrmals zuvor.

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Bislang konnte neben dem VW-Ingenieur nur ein weiterer Beschuldigter von der US-Justiz gefasst werden. Dabei liegen US-Strafanzeigen gegen acht Mitarbeiter des Konzerns vor. Quelle: dpa

Detroit Das erste US-Urteil gegen einen VW-Mitarbeiter im Abgas-Skandal verschiebt sich erneut. Die Verkündung der Strafe für einen geständigen Ingenieur, der als Kronzeuge mit der US-Justiz kooperiert, verschiebt sich auf den 25. August. Das teilte das zuständige Gericht in Detroit am Freitag ohne nähere Angabe von Gründen mit. Der Termin hätte eigentlich am 26. Juli stattfinden sollen und war auch zuvor schon mehrmals vertagt worden.

Die Aussagen des Volkswagen-Angestellten, dem die USA Mittäterschaft an einer Verschwörung zur Manipulation des Stickoxidausstoßes Hunderttausender Dieselwagen vorwerfen, könnten sich noch als nützlich bei Ermittlungen gegen andere Verdächtige erweisen, hieß es aus Justizkreisen. Mittlerweile liegen US-Strafanzeigen gegen acht Mitarbeiter des VW-Konzerns vor, darunter Ex-Entwicklungschef Heinz-Jakob Neußer und ein früherer Manager der Tochter Audi.

Bislang konnte neben dem Ingenieur, der auf sein Urteil wartet, nur ein Beschuldigter von der US-Justiz gefasst werden. Der Mitarbeiter, der sich bis März 2015 in leitender Funktion um Umweltfragen in den USA gekümmert hatte, war im Januar 2017 festgenommen worden. Er streitet den Vorwurf ab, am Abgas-Skandal beteiligt gewesen zu sein. Ihm soll im kommenden Jahr der Prozess gemacht werden, es droht eine lange Haftstrafe. Die anderen Angeklagten werden in Deutschland vermutet, von wo ihnen vorerst keine Auslieferung drohen dürfte.

Volkswagen hatte im September 2015 nach Vorwürfen der US-Umweltbehörden eingeräumt, mit einer speziellen Software Abgastests ausgetrickst zu haben.

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