Samsung auf dem Mobile World Congress Mit Mark Zuckerberg in die virtuelle Realität

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Eigene Bilder mit 360-Grad-Blick

Die Erwartungen sind hoch. „Wir verstehen VR als neue Plattform, die sich zu einem Milliardenmarkt entwickeln wird“, sagte Samsung-Manager Martin Börner dem Handelsblatt. „Es wird eine große Welle geben, wir wollen ganz vorne dabei sein.“ Nach Einschätzung der Marktforscher von CCS Insight wird der Absatz von VR-Brillen von 2,2 Millionen im vergangenen Jahr auf 20 Millionen im Jahr 2018 steigt - bei neun von zehn Geräten handelt es sich nach Einschätzung der Marktforscher um Smartphone-Erweiterungen wie Gear VR.

Anstieg des Datenverkehrs pro Gerät bis 2017

Der Samsung-Manager sieht viel Bewegung auf dem Markt: „Bisher war VR ein Nischenthema, aber jetzt springen viele Entwickler und Designer darauf an.“ Auch viele Videoproduzenten probieren die neue Technik aus, Hollywood bringt sich für das neue Zeitalter in Position. Youtube und Oculus VR bieten auf ihren Plattformen ohnehin schon 360-Grad-Videos.

Samsung hofft zum einen, dass sein Zubehör zum Preis von 99 Euro viele Käufer überzeugt. Jeder Käufer der neuen Galaxy-Smartphones erhält es anfangs sogar kostenlos dazu. Zum anderen will er massiv ins Marketing investieren. In Deutschland könne das Unternehmen schnell sechsstellige Absatzzahlen erreichen, ist Börner überzeugt. Zudem soll die neue Kamera Gear 360 ein weiteres Argument liefern – Nutzer können damit eigene Rundumbilder und -videos zu machen, wenn sie bereit sind, dafür 400 Euro auszugeben.

2016 könnte tatsächlich das Jahr werden, im VR der Durchbruch gelingt. Etliche Unternehmen investieren massiv in die Technologie. Oculus VR und HTC wollen bald ihre Hightech-Brillen auf den Markt bringen, die im Zusammenspiel mit einem hochgerüsteten PC funktionieren. Google bietet mit dem Pappgestell Cardboard eine einfache Möglichkeit an, mithilfe des Smartphones erste Schritte in die virtuelle Realität zu machen; unter dem Dach der Muttergesellschaft wird einem Medienbericht zufolge aber auch an einem Gerät gearbeitet. Gerüchten zufolge soll auch Apple sich mit dem Thema beschäftigen.

Auf dem MWC haben auch die Smartphone-Hersteller LG und Alcatel zumindest den ersten Schritt in die virtuelle Realität gemacht: Der koreanische Hersteller bietet für sein neues Smartphone G5 eine Brille als Zubehör an, die Tochter des chinesischen Konzerns TCL liefert das Idol 4 gleich mit einem Gestell aus, in das sich das Mobiltelefon als Bildschirm einklinken lässt. Mit der Gear VR zählt Samsung zu den Vorreitern, das erste Modell kam bereits 2014 auf den Markt.

Auch Facebook-Chef Zuckerberg versprach massive Investitionen: Hunderte der besten Entwickler seien dabei, neue Anwendungen für die virtuelle Realität zu entwickeln. So soll es bald möglich sein, VR-Videos live zu übertragen. Eine Spielerei ist all das für ihn nicht: „Facebook und Oculus engagieren sich langfristig“, betont er. Brillen wie die Gear VR sollen künftig nicht nur bei Pressekonferenzen zum Einsatz kommen, sondern möglichst überall.

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