Resysta Mittelständler erfindet Tropenholzersatz

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Komplett ohne Holz

Doch bei den wichtigsten Herstellern wie Timbertechs oder Trex aus den USA kommen in den Verbundstoffen neben Baumwolle noch immer Holzfasern zum Einsatz. Resysta kommt komplett ohne Holz aus. Sie haben es geschafft, Reishülsen und Kunststoff chemisch zu verbinden. 25.000 Tonnen Rohmaterial kann Resysta pro Jahr in seinem Werk in Malaysia herstellen. Es besteht zu 60 Prozent aus Reishülsen, die Duna aus Südostasien bezieht, zu 22 Prozent aus Steinsalzen und zu 18 Prozent aus Erdöl, also Kunststoff.

In der Gewinnzone

Rau und faserig fühlt sich das Material an. Doch im Gegensatz zu Holz nimmt das Naturfaser-Kunststoff-Gemisch kein Wasser auf, splittert nicht und ist pflegeleicht.

2010 will Duna expandieren und Industriekunden beliefern und braucht mehr Geld. Mitsamt einem Resysta-Biergartenstuhl marschiert er zu einem Unternehmer-Treff in München. „Wir haben uns alle gefragt, was kommt denn jetzt?“, erinnert sich Alexander Domin, Partner des britischen Finanzinvestors WHEB Partners.

WHEB investiert einen hohen siebenstelligen Betrag, Resysta wird 2011 aus MBM ausgegliedert. Die Anteile halten Duna, Siu und WHEB. Heute stellt Resysta nur noch das Rohmaterial her und liefert es Möbelherstellern wie auch der heute von Dunas Bruder Markus geleiteten MBM oder an Baumärkte und Dielenfabrikanten. Die pressen das Gemisch in eigenen Anlagen. „Würden wir alle Produkte selbst herstellen, könnten wir nie so schnell wachsen“, sagt Resysta-Prokurist Roland Stoiber. Der Umsatz verdoppelt sich jedes Jahr – 2014 auf 20 Millionen Euro bei 120 Mitarbeitern. „Wir kommen jetzt in die Gewinnzone“, sagt Duna.

Mit Großkunden reist der Münchner gerne nach Hongkong und spaziert mit ihnen über den alten Steg: „Dort kann sich jeder selbst überzeugen, was das Produkt kann.“

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