Ruffle erklärt die Benachteiligung der hübschen Frauen anders: Weibliche Eifersucht. In den Personalabteilungen ist die große Mehrheit der für die Bewerbungen Zuständigen weiblich (bei Ruffles Versuch 93 Prozent). Die Eifersucht der Frauen, die keine hübsche Konkurrenz in der eigenen Firma wünschen, ist der Grund für die Schönheitsdiskriminierung. Hübsche Männer dagegen sind natürlich willkommen.
Der Schönheitsökonom sieht in seinen Ergebnissen eine Bestätigung dafür, dass die in Amerika übliche Bewerbungspraxis richtig sei. Dort erwarten Arbeitgeber grundsätzlich keine Bilder der Bewerber, um rassische Diskriminierung zu erschweren. Und das könnte sich auch bei uns allmählich durchsetzen. In Deutschland startete bereits 2010 ein entsprechendes Pilotprojekt, an dem das Bundesfamilienministerium, die Deutsche Post und die Telekom teilnahmen.
Für schöne Frauen dürfte der Karriereweg dann, wenn die eifersüchtige Personalabteilung erst mal überwunden ist, umso offener stehen, je männlicher ihre Vorgesetzten sind. Für die attraktiven Männer, die von den schmachtenden Personalabteilungen willkommen geheißen wurden, wird es dann allerdings schwer werden, wenn sie auf weniger attraktive, eifersüchtige Vorgesetzte treffen. Vielleicht werden neue Diskriminierungsstudien irgendwann zeigen, dass in Unternehmen auch schöne Männer diskriminiert werden.