Kündigung Wenn junge Manager gefeuert werden

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Mehr Verantwortung

Ausdauer beweisen: Auch wenn die Jobsuche meherere Monate dauern kann, finden die Meisten eine Stelle in vergleichbarer Position - viele profitieren sogar im nachhinein von der Kündigung. Quelle: dpa

Rentschs neuer Arbeitgeber hielt sich nicht lange mit dessen Kündigung auf. Ihn interessierten weniger die Ereignisse der Vergangenheit, sondern vor allem, ob Rentsch für den ausgeschriebenen Job taugte und was er in Zukunft für das Unternehmen würde leisten können. Ein paar Wochen später hatte Rentsch die Stelle. Jetzt hat nicht er nur einen verantwortungsvolleren Posten als vorher, sondern verdient auch mehr: „Im Nachhinein habe ich von der Kündigung sogar profitiert.“

Ausdauer bei der Jobsuche macht sich bezahlt

Kein Einzelfall: „Es dauert manchmal bis zu einem Jahr, bis diese Leute wieder was Adäquates finden“, bestätigt der Düsseldorfer Personalberater Manfred Siebenlist. „Dann schaffen sie es aber oft in bessere Positionen als vorher.“

Auf eine rosa Zukunft hofft Sven Paaschburg ebenfalls. Der 44-Jährige hatte nach seiner Entlassung zunächst überlegt, sich als Unternehmensberater selbstständig zu machen. Doch über seinen Outplacement-Berater kam er in Kontakt zum Franchisenetzwerk Mail Boxes Etc. (MBE). In den Filialen können die Kunden Pakete verschicken oder Dokumente drucken lassen. Etwa 170 Niederlassungen hat MBE derzeit deutschlandweit. Vor wenigen Tagen ist noch eine dazugekommen – die von Sven Paaschburg in Hamburg.

Wer arbeiten will, findet Arbeit

Mit einer Mitarbeiterin wagt er den Sprung in die Selbstständigkeit. In den zurückliegenden Monaten schrieb er einen Businessplan, sprach mit Gründungsberatern, ließ sich von einem Outplacement-Berater coachen. Paaschburg fühlt sich gut vorbereitetet für die Selbstständigkeit, die Gründung eines eigenen Unternehmens ist für ihn kein Notnagel. Spätestens in drei Jahren will er Bilanz ziehen und sehen, ob sich das Geschäft für ihn rechnet.

„Natürlich war es ungewohnt, sich nach einer so langen Zeit wieder umorientieren zu müssen“, sagt Paaschburg. „Aber erstens stecke ich den Kopf nicht in den Sand. Und zweitens glaube ich fest daran: Wer arbeiten will, der findet auch Arbeit.“

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