Diese technische Neuerung könnte auch bei der Entwicklung der mobilen Angebote in den nächsten Jahren eine entscheidende Rolle spielen. Denn ein Anschreiben von unterwegs tippen oder das Online-Bewerbungsformular eben nebenbei ausfüllen, während man mit der Bahn von A nach B gondelt, ist kaum praktikabel. Mit dem Übermitteln des Xing- beziehungsweise LinkedIn-Profils dem Personaler einen ersten Eindruck vermitteln schon. Bislang bieten nur vier der untersuchten Unternehmen diese Möglichkeit für mobile Geräte an: Accenture, die Deutsche Telekom, Fresenius und Otto.
Wesentlich mehr Arbeitgeber (39 Prozent) haben laut Potentialpark ihre Karriereseite für Smartphones optimiert. Das heißt, zum Beispiel ist das Layout an Bildschirmgröße und Bedienweisen angepasst.
Auch in der Kategorie mobile Recruiting liegt Fresenius ganz vorne. Gefolgt von Bertelsmann und Bayer. Ein wichtiger Vorsprung, denn: „In Zukunft dürften Arbeitgeber, die keine bewerbergerechten technischen Lösungen anbieten, sei es die mobile Jobsuche oder ein CV-Parsing, etwa so alt aussehen wie eine Telefonzelle auf einer IT-Messe“, sagt Ziesing.
Und die Jobsucher wollen den Wandel. 24 Prozent gaben dieses Jahr an, ihr Handy bereits zu Karrierezwecken zu nutzen. Rechnet man diejenigen ein, die sich das zumindest vorstellen können, kommt man auf 67 Prozent. Ein Trend, der sich in den USA und Asien längst durchgesetzt hat, doch auch in Deutschland – vor allem in der jüngeren Generation – Anhänger findet. Mehr als die Hälfte wolle mit dem Smartphone nach Stellen suchen, 41 Prozent nachverfolgen, in welchem Stadium sich die eigene Bewerbung gerade befindet. Letzteres bieten mittlerweile immerhin fünf der 147 untersuchten Arbeitgeber an: Airbus, Bayer, Beiersdorf, Fresenius und Tchibo.
Ein Fortschritt ist laut Studie auch die Verbindung zwischen mobiler Jobsuche und Bewerbung vom Computer aus. Es sei wichtig, dass Unternehmen es den Bewerbern ermöglichen, gefundene Stellen zu speichern oder sich selbst per E-Mail zuzusenden.
Otto verzeichnet im Monat durchschnittlich 4500 Besucher auf der mobilen Karriereseite. Auch die Bewerbung via Xing-Profil hätten die Nutzer gut angenommen, heißt es beim Hamburger Unternehmen. Diese technischen Neuheiten sind für viele unerlässlich – so auch für Otto. Denn der Versandhändler sucht derzeit verstärkt Informatiker und Mitarbeiter für den E-Commerce – eine besonders onlineaffine Zielgruppe.