An Alster und Elbe Hamburgs Treffpunkte der Macht

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Le Canard Nouveau

Das L'Europeo ist auch für leckere Salate bekannt. Quelle: Fotolia

Wenn der Bauherr und Architekt nach all den Jahren noch regelmäßig zum Essen kommt, dann ahnt man: Hier ist etwas sehr in Ordnung. Meinhard von Gerkan weiß den Blick aus dem Glasrondell auf den gegenüberliegenden Containerhafen noch immer zu schätzen, wenn er mittags Gesprächspartner zu Tisch bittet. Das Le Canard ist eine Besonderheit in der deutschen Gastronomie: Das Haus wurde von Architekten entworfen, die von ihrem Büro aus nicht weit gehen wollten, um gut essen zu können.

Nachkochen könnte frustrierend sein

Die Geschichte des Le Canard ist eng verbunden mit dem Namen Josef Viehhauser, der als Koch das Restaurant über Jahrzehnte prägte, bevor er 2004 aufgeben musste. Nun trägt das Restaurant den Zusatz „Nouveau“ und Chefkoch Ali Güngörmüs hat sich Respekt und Anerkennung erarbeitet. Im Nachwort zu Güngörmüs’ Kochbuch empfiehlt Gastgeber von Gerkan folgerichtig, sich beim Nachkochen Frustrationen zu ersparen und lieber gleich einen Tisch zu bestellen.

Daran hält sich eine ungewöhnliche Mischung von Gästen: Paare, die den Rosé-Champagner auch ohne Bestellung serviert bekommen, Geschäftsleute, die auf den Freischwingern federnd ihre Deals erörtern, oder Damen, die sich zu zweit eine Vierländer-Ente gönnen, die Güngörmüs selbstverständlich auch beherrscht.

Wem das zu viel Rummel ist, dem steht das Japanzimmer zur Verfügung. RWE- Chef Jürgen Großmann ist als Genießer– siehe Louis C. Jacob – hier ebenso Gast wie das Gros der Hamburger Reeder, die an kaum einem Ort in Hamburg so nah an ihrer Arbeit und doch so entrückt speisen können.

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