Fitnessstudio Die Fitness-Trends für 2016

Die Hantelbank hat ausgedient. Freischwebendes Yoga, Training mit Gruppendruck oder High Intensity Interval Training sind in. Das sind die Neuheiten der Fitness-Studios, mit denen Sie Ihren Schweinehund überwinden.

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Luxus-Training bei FitnessFirst. Quelle: Presse

Je nach Perspektive ist der Januar der schönste Monat im Fitnessstudio - oder der schrecklichste. Die Betreiber freuen sich über zahlreiche neue Mitglieder, die sich fürs neue Jahr vorgenommen haben, gesünder und fitter zu werden. Langjährige Mitglieder hingegen stöhnen, dass dann für einige Wochen alle Geräte besetzt und die Kurse überfüllt sind.

Etwa drei Monate später kommt die Stunde der Wahrheit: viele Neuzugänge geben auf, der teure Vertrag läuft weiter, doch sie setzen keinen Fuß mehr ins Studio. Damit diese Drop-Out-Quote niedrig bleibt, lässt sich die Fitnessindustrie immer etwas Neues einfallen. Auch 2016 gibt es einige Innovationen, die Couch-Potatoes ins Schwitzen bringen und demotivierte Mitglieder bei der Stange halten sollen. Klar ist: Nur mit Hantelbänken und Laufbändern kommen die Studios nicht mehr weit.


Stolperfallen im Fitnessstudio-Vertrag


Veronika Pfeffer, National Group Fitness Manager bei Fitness First, einer der größeren Ketten in Deutschland, sieht das reine Gerätetraining auch 2016 weiter klar auf dem Rückzug. „Functional Training, also das Training mit dem eigenen Körpergewicht, sei es mit Tauen oder einem Schlingentrainer, wird sich als Trend verstärken“, erwartet sie. Für Studios sei das eine neue Situation, da ein freies Training ohne Geräte vor allem bei Anfängern mehr Betreuung benötige.

"Klappsches Kriechen" neu inszeniert

Die Kette nimmt zusätzlich zu den 50 bestehenden Kursen zwei weitere ins Programm auf. Besonders auffällig: Der Kurs "6.D". Er erinnert auf den ersten Blick an Bodenputzen auf allen Vieren: Die Teilnehmer bekommen vier kleine Teppiche in Form von Stoppschildern. Dann geht es hinab auf alle Viere: Die "Slider" genannten Sportteppiche werden bei den Übungen im Kurs auf dem Boden hin und her geschoben. Trainiert werden bei dieser "Friction Training" genannten Ertüchtigung (zu deutsch Reibungstraining) vor allem die Muskeln, die die klassischen Bauch-Beine-Po-Kunden gern kräftigen wollen.

Hexagon statt Putzlappen wie im frühen 20. Jahrhundert, aber Hauptsache Schieben auf dem Boden: Der Kurs

Der Fitness-Experte Mark Maslow ist ein Freund dieser altgedienten Trainingsweise. „Viele der brandneuen Trend-Programme sind alter Wein in neuen Schläuchen“, meint er. Das „Friction Training“ habe es bereits 1905 gegeben - vereinfacht gesagt als eine Körperübung mit Putzlappen. Damals hatte der Chirurg Rudolf Klapp das "Klappsche Kriechen" zur Behandlung von Haltungsstörungen erfunden. Maslow empfiehlt, sich von verführerischem Marketing nicht blenden zu lassen und lieber auf bewährte Modelle zu vertrauen.

Den Trend zu Fitnesstraining mit freien Gewichten etwa sieht Maslow positiv: „Trainings-Maschinen wie Brustpressen oder Beinbeuger suggerieren, man könne nichts falsch machen. Aber ein verstelltes Polster oder eine falsche Sitzposition können die Übung beeinträchtigen“, erklärt er.


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