Fitnessstudio Die Fitness-Trends für 2016

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Trend zu superkurzem Intensivtraining

Viele Menschen würden gerne in weniger Zeit mehr erreichen. Dazu ist es aber nötig, sich innerhalb des Trainings stärker anzustrengen, so wie beim inzwischen weit verbreiteten High Intensity Interval Training. Nur 15 Minuten Training sollen reichen, um topfit zu werden. Vor allem in Großstädten verbreitet sich der Trend derzeit schnell. Anfänger oder Wiedereinsteiger sollten nach Ansicht von Ingo Froböse vom Zentrum für Gesundheit der Deutschen Sporthochschule Köln mit HIIT allerdings sachte beginnen: „Will man mit hoher Intensität trainieren, muss der Körper zunächst lernen, diese Belastung tolerieren zu können.“

Allen Neuerungen und Tricks der Fitness-Branche zum Trotz: Der innere Schweinehund ist bei vielen Deutschen übermächtig. "In der Tendenz wollen sich viele Deutsche nicht so richtig quälen", sagt Pfeffer. Das sei zum Beispiel in Australien anders, dort herrsche eine Kämpfermentalität: "Die kommen gut ins Schwitzen."

Die größten Fitness-Ketten Deutschlands
FitX Quelle: dpa Picture-Alliance
Fitness König Quelle: dpa Picture-Alliance
Pfitzenmeier Quelle: dpa Picture-Alliance
Easyfitness Quelle: dpa Picture-Alliance
Mrs. Sporty Quelle: dpa Picture-Alliance
Injoy Quelle: dpa Picture-Alliance
Kieser Training Quelle: dpa Picture-Alliance


Für Fitness-Experte Maslow lässt sich der Kampf des Durchhaltens durch ein paar Tricks gewinnen. "Menschen brauchen ein klares Ziel", sagt er. Es reicht nicht, zu sagen, dass man abnehmen will. „Ein Ziel muss messbar sein. Woran würdest du merken, dass du Fortschritte machst?“, sagt Maslow. Wer Fett abbauen will, könne seinen Körperfettanteil verfolgen oder prüfen, ob die Lieblingshose wieder passt. Wer fünf Kilometer schneller laufen wolle, müsse sich auch eine Zielzeit setzen. "Alles andere ist Nebel in Tüten."

Info-Angebote für Sport-Muffel

Neben einem klar ausformulierten Ziel empfiehlt Maslow regelmäßiges Training. "Das ist wichtiger als seltenes, intensiveres Training."

Das wissen auch die Studioketten wie Fitness First, die Kunden kontaktieren, sobald sie feststellen, dass sie deutlich seltener kommen. Nicht immer sei es nötig, sich zu verausgaben, um seinem Körper etwas Gutes zu tun, so die Devise für Sport-Muffel. Daher bietet die Kette auch Theorieworkshops zu Themen wie Ernährung oder Rückengesundheit. Und diese werden immer besser angenommen, sagt Pfeffer. "Die Kunden wollen immer mehr wissen". Sie beschäftigten sich zum Beispiel mit Fragen, warum die Faszien, die die Muskeln umgeben, ein spezielles Training benötigen. Oder auch, wie Motivation aufrechterhalten werden kann.



Trainieren ja - aber bitte nicht mit zwanzig anderen schwitzenden Menschen in einem Raum? Auch für Studiomuffel hat die Fitnessindustrie ein neues Segment. Das sogenannte "Outdoor Gym", bei dem Training auch bei Regen und Kälte im Freien veranstaltet wird. Es handelt sich um ein Ganzkörpertraining, das nicht nicht nur Muskeln und Sehnen kräftigt, sondern auch das Immunsystem stärken soll. Für die Ende Januar in München beginnende Sportmesse ISPO hat der Sportwissenschaftler Felix Klemme eine Präsentation seiner Idee zu "Outdoor Gym" angekündigt.

Wem das zu hip ist, der schnürt einfach seine Turnschuhe und läuft im Wald einen Trimm-Dich-Pfad. Aber Achtung: Es könnte sein, dass eine Gruppe junger Menschen unter lauter Beschallung Turnübungen an den Geräten absolviert, wie man sie früher nur aus dem Zirkus von Artisten kannte. Sie sind Anhänger der Calisthenics, auch bekannt als Street Workout, Ghetto Workout oder Street Fitness, die aus New York stammen.

Vor der Vereinnahmung durch eine Subkultur ist eben nicht einmal der gute alte Klimmzug gefeit.

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