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Anleihetipp - SAF-Holland: Prozente auf Achse

SAF Holland

Drei Viertel des europäischen Güterverkehrs läuft über Lkws. Bis Mitte des Jahrhunderts, so die Prognose der Wirtschaftsorganisation OECD, kann sich der Gütertransport auf der Straße verdreifachen. In den Schwellenländern ist der Trend hin zum Straßentransporter noch stärker. Daimler-Nutzfahrzeugvorstand Andreas Renschler rechnet damit, dass allein in China der Lkw-Markt in den nächsten zehn Jahren um 50 Prozent zulegt. Von diesem Umfeld profitieren nicht nur große Lkw-Hersteller wie Mercedes oder MAN, sondern auch Spezialisten wie SAF-Holland. Das Unternehmen aus dem fränkischen Bessenbach produziert Sattelkupplungen für Auflieger sowie Achsen, Federungen und Bremsen für Nutzfahrzeuge. Mit knapp sieben Prozent Rendite sind neue Anleihen von SAF ein verlockendes Angebot.

Dass SAF-Holland üppige Zinsen bietet, hat einen Grund. Der Markt für Nutzfahrzeuge und deren Zulieferer ist zwar langfristig vielversprechend, kurzfristig aber stark von Konjunkturschwankungen abhängig. Das bekommt auch SAF zu spüren: In den allgemeinen Krisenjahren 2008 und 2009 rutschte das Unternehmen tief in die roten Zahlen. Immerhin, dass die Bessenbacher mit Service und Ersatzteilen schon gut ein Viertel ihres Umsatzes machen (und hier zweistellig wachsen) hilft, Konjunkturschwankungen abzufedern; wenn keine neuen Lastwagen gekauft werden, müssen alte länger gewartet und mit Ersatzteilen versorgt werden. Rund 850 Millionen Euro Umsatz sollte SAF in diesem Jahr erreichen, drei Prozent mehr als 2011. An Nettogewinn dürften ähnlich wie im Vorjahr gut 25 Millionen hängen bleiben. Dass es nicht mehr werden, hat mit Vorleistungen für den Produktionsausbau zu tun – vor allem in Schwellenländern, in denen SAF Nachholbedarf hat.

Kurs (%) 103,95
Kupon (%) 7,00
Rendite (%) 6,88
Laufzeit bis 26. April 2018
Währung Euro
ISIN DE000A1HA979

Finanziell ist SAF gut ausgestattet. In den Büchern stehen 208 Millionen Euro Eigenkapital, 37 Prozent der Bilanzsumme. Die Nettoschulden (158 Millionen Euro zum Halbjahr) sind seit zwei Jahren rückläufig und machen etwa das Zweieinhalbfache des Gewinns vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen und Amortisation (Ebitda) aus. Die Unternehmensfinanzierung wurde früher als erwartet bis ins Jahr 2017 gesichert, mit der neuen Anleihe sind zusätzlich 75 Millionen Euro hereingekommen.

Vom deutschen Rating-Spezialisten Euler Hermes wird das Unternehmen mit BBB- eingestuft und damit in der oberen Hälfte der Ratingskala. Das Papier ist als kleine spekulative Beimischung für ein Anleihedepot geeignet.

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