Anlagestrategie Mit diesen Aktien schlagen Sie die Deflation

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Auf Konsum setzen

Ähnlich teure Aktie wie Adidas, mit einem KGV von 18,9. Die Luxusholding mit der wertvollsten Luxusmarke der Welt, Louis Vuitton, überzeugt durch eine geringe Schuldenquote und das stark internationalisierte Geschäft. Zudem ist die Holding breit aufgestellt, von Luxuskleidung über Moët & Chandon-Champagner bietet sie kauffreudigen Verbrauchern, deren Geld in der Deflation zunehmend wertvoller wird, ein Rundumpaket.

Anheuser-Busch Inbev

ABInbev ist offizieller Bierlieferant der Fußball-WM in Brasilien mit seiner globalen Marke Budweiser. Das dürfte für manchen Anleger schon Grund genug für ein Investment sein. AB Inbev ist der größte Bierkonzern der Welt, vertreibt auch in Deutschland beispielsweise die Marke Beck’s. 91 Prozent des Geschäfts macht der Konzern außerhalb Europas, ist daher für die Deflation in einer schwächelnden Eurozone optimal gerüstet, auch die Free-Cashflow-Rendite von 6,5 überzeugt die Morgan Stanley-Analysten. Die liegt auf dem aktuellen Level des Dax.

Tipps fürs Börsenjahr 2014
Blick in die GlaskugelSelten waren Analysten bei ihrem jährlichen Blick in die Börsen-Glaskugel so optimistisch wie in diesem Jahr. Im Schnitt erwarten die Banken, dass der deutsche Leitindex Dax am Ende des Jahres bei rund 10.120 Punkten steht. Die größten Optimisten, in diesem Jahr die Analysten von Barclays, erwarten sogar einen Sprung auf 11.000 Punkte. Es gibt aber auch skeptische Stimmen. Die Helaba und die National Bank aus Essen rechnen damit, dass der Schlussstand 2014 etwas unter dem von 2013 liegen wird. "Das war eine ziemlich unglaubliche Rally und irgendwann werden wir eine Korrektur sehen müssen, wenn voraussichtlich auch noch nicht im Januar", prognostizierte Aktienstratege Peter Garnry von der Saxo Bank. Quelle: dpa
Geldpolitischer KurstreiberGrund zur Skepsis gibt es. Denn es sind weniger die fundamentalen Daten, die die Kurse in die Höhe schießen lassen, als die Handlungen der Notenbanker. Mit ihrer ultra-expansiven Geldpolitik haben EZB-Chef Mario Draghi und Fed-Chef Ben Bernanke den Grundstein für die Börsen-Rally 2013 gelegt. Bernanke kündigte kurz vor Weihnachten an, die Wertpapierkäufe der Fed langsam um 10 Milliarden Euro zurückzufahren. Damit sorgte er für ein Jahresend-Feuerwerk an den Börsen, der Dax kletterte auf über 9600 Punkte und damit auf den höchsten Stand aller Zeiten. Auch 2014 wird vieles an den Börsen von Draghi und Co. abhängen. Zieht die Fed ihr Tapering durch? Schafft auch die EZB die Kehrtwende? Oder senkt Draghi die Zinsen noch weiter? Genug Unruhepotenzial gibt es auf jeden Fall. Quelle: dpa
Einstieg verpasst?Um rund 25 Prozent hat der Dax im vergangenen Jahr zugelegt. Das Problem: Viele Privatanleger in Deutschland konnten davon nicht profitieren. Die Furcht vor Blasen am Aktienmarkt ist noch so präsent wie nach dem Zusammenbruch des Neuen Marktes. Nur langsam kehren Anleger an die Börse zurück, an den globalen Aktienmärkten war 2013 das erste Jahr seit 2006 mit einem Nettozufluss. Laut dem deutschen Fondsverband BVI wurden zwischen Januar und Oktober sogar über sechs Milliarden Euro aus Aktienfonds abgezogen. Dabei gibt es auch für sicherheitsbewusste Anleger passende Aktieninvestments. Quelle: AP
Für SicherheitsfansAuch sicherheitsbewusste Anleger müssen nicht auf Aktien verzichten. Allerdings birgt die Auswahl einzelner Aktien höhere Risiken, gewisse Marktkenntnisse sind erforderlich. Einfacher haben es Anleger mit Indexzertifikaten. Deren Entwicklung ist nicht an einzelne Papiere, sondern an jeweils einen ganzen Index wie beispielsweise den Dax geknüpft. Steigt der Leitindex, ist auch das Zertifikat mehr wert. Zwar ist mit einer Mischung aus Einzelaktien im Zweifel eine noch höhere Rendite drin, dafür ist das Risiko bei Indexzertifikaten aufgrund der Mischung vergleichsweise gering. Hinzu kommt, dass die Papiere im Vergleich zu aktiv gemanagten Fonds günstig sind. Quelle: AP
Überschaubares RisikoWer dennoch Geld für einen aktiv gemanagten Fonds investieren will und Wert legt auf ein überschaubares Risiko, setzt am besten auf Mischfonds. Hier wird nicht nur in Aktien, sondern auch in festverzinsliche Papiere wie Anleihen investiert. Bekannt für ausgewogene Mischfonds ist der Kölner Vermögensverwalter Flossbach von Storch von Bert Flossbach und Kurt von Storch. Ihr Fonds Multiple Opportunities R investiert neben Aktien und Anleihen auch in Edelmetalle. Die Manager haben dabei keine Beschränkungen, was den Anteil von Aktien oder Anleihen angeht. Was zählt, ist die positive absolute Rendite. Auch DWS-Fondsmanager Klaus Kaldemorgen ist für seinen ausgewogenen Mischfonds bekannt. Quelle: dpa
DividendenjagdWer als sicherheitsverliebter Anleger auf Aktien setzen will, stürzt sich mit Vorliebe auf dividendenstarke Titel. Grundsätzlich kann die Strategie zum Erfolg führen. Allerdings ist auch da Vorsicht geboten. Denn nicht immer bedeutet eine hohe Dividende gleichzeitig ein florierendes Geschäftsmodell. Wird die Dividende aus der Substanz gezahlt statt aus erwirtschafteten Gewinnen, ist das kein gutes Zeichen. Dennoch gibt es einige Papiere, die sich auch aufgrund ihrer stabilen Ausschüttungen lohnen. Im Dax gehört dazu die Allianz. Die Versicherung ist für eine stetige Ausschüttungspolitik bekannt, außerdem ist die Aktie mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von weniger als dem zehnfachen des Jahresgewinns vergleichsweise günstig. Ähnlich sieht es beim Rückversicherer Munich Re aus. Wem die Auswahl einzelner Aktien zu kompliziert ist, kann auch hier auf einen Fonds setzen. Einige investieren gezielt in Papiere mit hoher Dividendenrendite, etwa der DWS Top Dividende oder der M&G Global Dividend A. Quelle: dpa/dpaweb
Mittleres RisikoWer mit Zukäufen ins neue Jahr starten will und etwas risikofreudiger ist, kann auf einzelne Aktien setzen. Dabei muss immer auf den Preis geachtet werden. Gerade lukrative Papiere im MDax, der zweiten Börsenliga, sind oft schon sehr teuer - Anleger zahlen ein Vielfaches des Jahresgewinns für eine Aktie. Es gibt aber auch noch Aktien großer Dax-Konzerne, die erschwinglich sind. Dazu zählt unter anderem die VW-Aktie mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von unter zehn. Sollte die globale Konjunktur 2014 wie erwartet weiter anziehen, dürften die Wolfsburger davon profitieren. Insbesondere die Entwicklung in China ist entscheidend. Auch Vorzugsaktien von BMW punkten bei Privatanlegern mit einem niedrigen KGV bei gleichzeitig attraktiver Dividendenrendite. Wem die Rendite bei Mischfonds zu niedrig ausfällt, der kann auch auf spezialisierte Fonds setzen, die beispielsweise gezielt in deutsche, europäische oder US-Aktien investieren. Quelle: dpa

Ob feinster Single-Malt Whiskey von Bruichladdich, Rémy Martin-Cognac oder Cointreau Orangenlikör, der französische Spirituosenkonzern bietet eine breite Auswahl. Die Aktie ist eine der günstigsten unter den Deflationsgewinnern, mit einem für 2014 erwarteten KGV von 13,7.

400 Marken gehören zum Konzern, von Bifi-Würstchen bis Axe-Deosprays oder Coral-Waschmitteln. Eine stärkere Konsumausrichtung für das Deflationsszenario geht wohl kaum. Allerdings ist die Unilever-Aktie mit einem KGV von 19,7 recht teuer. Für das Unternehmen spricht nach Morgan Stanley-Analyse aber eine starke Free Cashflow-Rendite von 8,5 Prozent.

Die Aktie der Telekom ist schon beflügelt vom zuletzt guten Geschäft der US-Tochter T-Mobile und dementsprechend teuer. Morgan Stanley schätzt aber, dass das Unternehmen in einer Deflationsphase gut profitieren dürfte, vor allem aufgrund der beeindruckenden Free Cashflow-Rendite von 9,1 Prozent. Richtig überzeugend wirkt die Aktie dennoch nicht: Für die nächsten Jahre wird für die Deutsche Telekom nur mäßiges Wachstum erwartet.

Der französische Konzern restrukturiert sich gerade, verkaufte Anteile an der Computerspiel-Firma Activision Blizzard im Wert von 850 Millionen US-Dollar.  Die Aktie ist die teuerste unter den Deflations-Gewinnern mit einem KGV von 23,7 für 2014. Vivendi zahlte im vergangenen Jahr dafür eine Dividende von 2,18 Euro pro Aktie und plant bis 2015 durch Aktienrückkäufe und Dividenden seine Aktionäre mit bis zu fünf Milliarden Euro zu belohnen.

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