Börse Frankfurt Dax könnte den nächsten Rekord holen

Der Dax pendelt vorbörslich leicht unter dem Schlussrekord vom Freitag. Rund 30 Punkte fehlen noch bis zur höchsten, bisher erreichten Notierung. Heute schauen die Akteure auf die Zahlen von Linde.

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Der deutsche Börsenindex Dax könnte heute einen neuen Rekord brechen. Am Freitag hatte der Leitindex mit 8122,29 Punkten bereits auf dem höchsten Stand in seiner Geschichte geschlossen. Im Handelsverlauf hatte er jedoch am 13. Juli 2007 tagsüber das Rekordhoch von 8151,57 Punkten erreicht, das nun fast 25 Jahre nach Einführung des Dax übertroffen werden könnte.

Vorbörslich sieht es danach allerdings noch nicht aus. Das Marktbarometer liegt leicht unter den Schlusskursen vom vergangenen Freitag. Hintergrund für den jüngsten Kursanstieg bei Aktien ist die lockere Geldpolitik der Europäischen Zentralbank (EZB), die am Donnerstag erneut die Leitzinsen auf einen Tiefstand gesenkt hatte. Nicht ausgeschlossen ist aber auch, dass der Dax zunächst den Rückwärtsgang einlegt.

Die Akteure schauen heute in Deutschland auf die Zahlen von Linde. Das größte Problem von Linde-Chef Reitzle ist derzeit wohl sein Erfolg. Wenn er heute die Zahlen für das erste Quartal vorlegt, dürfte sich zeigen, dass der Gasespezialist weiter auf Rekordkurs ist.

Meilensteine des Dax

Das Umfeld ist zwar rauer geworden, doch dürften Umsatz und Gewinn schon wegen der übernommenen Lincare nach Einschätzung von Experten gestiegen sein. Die Suche nach einem geeigneten Nachfolger für Reitzle wird durch die permanenten Erfolgsmeldungen nicht einfacher. Der neue Linde-Chef wird in große Fußstapfen treten.

Die mächtige IG Metall und der Autobauer Volkswagen verhandeln heute über einen neuen Haustarif. Er betrifft mehr als 100 000 Beschäftigte an den sechs westdeutschen Standorten und bei der VW-Bank.
Die Arbeitnehmer fordern 5,5 Prozent mehr Lohn, der Autobauer hat noch kein Angebot vorgelegt. Die Gespräche fallen in eine schwierige Phase: Der Dax-Konzern schrieb 2012 Rekordzahlen, wächst aber vor allem international und leidet immer stärker unter der Absatzkrise in Europa.

Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) setzt darauf, dass die Konjunkturschwäche kaum negative Auswirkungen auf das Steueraufkommen haben wird. Heute beginnt die Steuerschätzung für das laufende Jahr. Laut Vorlage des Bundesfinanzministeriums rechnen Schäubles Experten dieses Jahr mit konjunkturellen Mindereinnahmen von lediglich 1,5 Milliarden Euro.

Weil insbesondere das Aufkommen der Unternehmenssteuern erst mit Verzögerung auf eine Konjunkturdelle regiert, werde das Aufkommen 2014 dann rund drei Milliarden Euro geringer ausfallen als noch bei der letzten Steuerschätzung im November geschätzt. Europas zweitgrößter Versicherer, Axa, legt heute seine Zahlen für das erste Quartal vor. Die Franzosen konnten zuletzt im Geschäft mit Kranken- und Lebensversicherungen überraschend stark punkten – allerdings dürften auch an Axa die Probleme wegen der Niedrigzinsphase nicht spurlos vorüber gehen.

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