Riedls Dax-Radar

Turbulenzen an den Aktienmärkten - Korrektur oder Crash?

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Vorübergehende Korrektur oder große Abwärtswende?

Welches Szenario sich dieses Mal durchsetzen wird, lässt sich jetzt noch nicht entscheiden. Ein Vorteil für Anleger ist, dass die Märkte vor allen großen Rückschlägen mehrere Monate auf der Stelle traten. Das war 2000/2001 vor der High-Tech-Baisse der Fall, 2007 vor der Finanzkrise – und auch im Sommer bis Herbst 1929 vor dem großen Crash. So gesehen besteht für Anleger im Augenblick trotz Turbulenzen noch kein Zeitdruck, die Aktienmärkte Hals über Kopf zu verlassen.

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Theoretisch hätte der Dow Jones noch Spielraum bis auf 22.000 Punkte

Für den US-Markt, von dem auch die Grundtendenz des Dax abhängt, lässt sich damit folgendes Zwischenfazit ziehen: Im Bereich um 21.000 im Dow Jones ist die Überhitzung so ausgeprägt, dass zumindest eine mehrwöchige, vielleicht sogar mehrmonatige Korrektur immer wahrscheinlicher wird. Ob der Startpunkt dieser Gegenbewegung das bisherige Hoch um 20.800 wird, oder ob der Dow kurzfristig (also in den nächsten zwei bis drei Wochen) sogar erst noch etwas höher kommt, ist offen.

Theoretisch reicht das kurzfristige Potenzial im Dow Jones bis etwa 22.000 Punkte. Dieses Ziel ergibt sich, wenn es nach der ersten dynamischen Trump-Hausse (2000 Punkte Gewinn von November bis Dezember) dann im Februar bis März zur zweiten Hausse-Phase käme, die dann bei einem ähnlichen Ausmaß von 20.000 bis 22.000 gehen könnte. Die hohe Dynamik, die der Markt derzeit aufweist, spricht dafür, dass der Dow sein Potenzial ausreizen könnte.

Für den Dax bedeutet das: Geht dem Dow schon bei 20.800 die Luft aus, hat auch der Dax bei 12.000 erst einmal sein kurzfristiges Hoch gesehen. Die Rückschlaggefahr reicht dann zunächst bis 11.500.

Dass der Dax in diesem Fall allerdings das Hoch von 2015 verfehlen würde, wäre ein Warnsignal. Es deutet auf eine Schwäche des Marktes, die im späteren Verlauf des Jahres gefährlich werden könnte. Für den Fortbestand des großen Aufwärtstrends im Dax wäre es besser, wenn der Dow in die Nähe von 22.000 kommt und der Dax doch noch sein altes Hoch erreicht.

Vom Timing her ist übrigens der März im Dax ein typischer Wende-Monat: Am 7. März 2000 endete die High-Tech-Hausse, am 11. März 2003 war die Baisse zu Ende. Am 14. März 2009 markierte der Dax den Tiefpunkt in der Finanzkrise. Immerhin, auch auf politischer Ebene steht eine Entscheidung an, die in Europa mit Nervosität verfolgt wird: Am 15. März wird in den Niederlanden gewählt.

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