Rentenfonds Wo sich Anleihen noch lohnen

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Hochzinsanleihen

Bild Aktienkurs Quelle: AP

Mit seinen Aktien steht der Bad Homburger Gesundheitskonzern Fresenius im Scheinwerferlicht des Leitindex Dax. Als Anleiheemittent hingegen führt Fresenius ein Schattendasein mit Schrottstatus – zumindest deuten das die Ratingagenturen so. Von Standard & Poor’s gibt es nur die Bonitätsnote BB-. Sie sorgen sich um die seit dem Jahr 2000 durch Unternehmenskäufe angehäuften Schulden. Anleger bekommen derzeit dennoch nur eine Rendite von 3,3 Prozent für ein bis 2019 laufendes Papier.

Schrottpapiere mit Rendite-Kick

Das ist nicht viel für einen Markt, an dem hochriskante und deshalb hochverzinste Anleihen ausfallgefährdeter Schuldner (High Yields) gehandelt werden. In den Fonds ist das Geld nicht unbedingt sicher, aber renditestärker angelegt. Weil sich Fondsmanager, die sich im Markt auskennen, an noch niedrigere Bonitätsnoten als die von Fresenius heranwagen, liegt die Durchschnittsrendite der Anleihen in manchem Portfolio durchaus bei sieben Prozent – sogar für kurze Laufzeiten um die drei Jahre.

Eigentlich kommt es gar nicht so oft vor, dass Anleihen nach einer Pleite auf null gesetzt werden. Derzeit sind bereits hohe Annahmen zu Ausfallraten eingepreist: „Historisch liegt die Ausfallrate im Hochzinsbereich bei etwa 20 Prozent, derzeit wird damit gerechnet, dass in Europa auf Fünfjahressicht knapp 50 Prozent ausfallen könnten“, sagt Dietmar Zantke von Zantke Asset Management. Seiner Meinung nach ist das zu viel – und spricht dagegen, dass sich eine Blase entwickelt habe. Er investiert trotzdem defensiv und bevorzugt Anleihen, die mit mindestens B- noch recht gut benotet werden.

Schwankungen wie bei Aktien

Aber die Zyklen in diesem Markt sind gefürchtet und denen der Aktien sehr ähnlich: Auf die Rezession, mit Kurseinbrüchen der Papiere, folgen in der Erholung hohe Gewinne, weil weniger Unternehmen pleitegehen. In der Wachstumsphase verbessern Unternehmen ihre Bilanzen und bauen die Verschuldung ab.

Einige bekommen bessere Bonitätsnoten, das führt zu Kursgewinnen der Anleihen. Laufen neue Ramschanleihen an der Börse wie geschnitten Brot, besorgen sich Unternehmen massiv frische Gelder, und es bildet sich mitunter eine Blase. Auf sie folgt früher oder später ein Crash, entweder weil die Wirtschaft lahmt oder weil sich Kredite verteuern. Wer die Zeit zum Einstieg nutzte, holte zweistellige Renditen heraus. In einem Depot sollten die Fonds maximal einen Anteil von zehn Prozent bekommen – sonst wird der Nervenkitzel zu groß.

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