Ein schönes Geldgeschenk kann auch der bereits angesparte Bausparvertrag sein. Ältere Verträge bieten dabei noch attraktive Guthabenzinsen. Derzeit kündigen einige Bausparkassen alte, voll angesparte Bausparverträge, wenn die Kreditsumme für den Immobilienkauf nach zehn Jahren nicht abgerufen wurde, denn diese Verträge bringen auf die Ersparnisse nicht selten 3,5 Prozent Zinsen oder mehr. Angesichts der aktuell rekordniedrigen Zinsen wird das für die Bausparkassen allmählich zu teuer.
Wer so einen Vertrag bekommt und damit noch ein paar Jahre Zeit hat, bis es zur Vertragsauflösung oder zur Immobilienfinanzierung kommt, kann sich daher glücklich schätzen und sollte daran festhalten, solange es geht. Derartige Konditionen wird es so schnell nicht wieder geben.
Neue Verträge sind hinsichtlich der Verzinsung uninteressant und nur sinnvoll, wenn wirklich in ferner Zukunft ein Haus oder eine Wohnung gekauft oder modernisiert werden soll, aber schon jetzt der niedrige Bauzins dauerhaft gesichert werden soll. Geht es jedoch primär um die Verzinsung und einen langen Anlagehorizont, sind kostengünstigere Sparpläne der Banken oder noch renditeträchtigere Aktien- und Fondssparpläne die bessere Wahl.
Bessere Chancen mit Wertpapieren
Aktien, Anleihen oder Fonds bieten derzeit noch die besten Renditechancen für Anleger. Interessant sind sie für Beschenkte, die langfristig investieren möchten und auf das Geld bis auf weiteres nicht angewiesen sind. Denn je länger der Anlagehorizont – mindestens drei Jahre sollte es schon sein – umso größer die Wahrscheinlichkeit, dass auch Verluste an der Börse wieder ausgeglichen werden. Empfehlenswert sind seit Ausbruch der Staatsschuldenkrise vor allem solide Aktiengesellschaften mit regelmäßiger hoher Dividendenausschüttung, die unabhängig von der Kursentwicklung erfolgt. Die dividendenstärksten Dax-Unternehmen schaffen etwa eine Dividendenrendite von mehr als vier Prozent – und sind damit viel einträglicher als garantierte Bankprodukte.
Wer ein ganzes Aktiendepot geschenkt bekommt, muss volljährig sein und der Depotbank sein Risikoprofil mitteilen, aus dem hervorgeht, ob und wie viel Verlust der Anleger aushält. Wie bei allen Geldanlagen gehen dabei höhere Renditechancen auch mit höheren Verlustrisiken einher. Oberstes Gebot bei der Wertpapieranlage ist daher eine Streuung der Risiken über Anlageklassen, Branchen und Länder. Sinnvoll möglich ist das aber erst mit einem Depotvolumen von mindestens 10.000 Euro. Die WirtschaftsWoche empfiehlt dafür eine Depotstruktur aus Aktien, Anleihen, Bargeld und Gold, die sich in den vergangenen Jahren bewährt hat und sich auch für den Aufbau einer Altersvorsorge eignet.
Zuerst Schulden tilgen
Wer zu den Festtagen Geld geschenkt bekommt, aber noch Kreditschulden hat, sollte das Geld nicht anlegen. Er erzielt den besten Effekt für sein Vermögen, wenn er die Summe zur Schuldentilgung nutzt. Schließlich liegen die Kreditzinsen deutlich über der Verzinsung von Guthaben und eine vorzeitige Rückzahlung schafft neue finanzielle Spielräume für Sparvorhaben.
Viele Raten- und Baukredite bieten die Möglichkeit der kostenlosen Sondertilgung. Gerade bei Hypothekenkrediten mit langen Laufzeiten macht sich eine einmalige Tilgungszahlung sehr positiv bemerkbar. Wer zum Beispiel einen Immobilienkredit über 200.000 Euro mit 20 Jahren Zinsbindung, einem Zinssatz von 3,5 Prozent und eine Anfangstilgung von zwei Prozent hat, kann mit einer einmaligen Sondertilgung über 2500 Euro viel bewirken.
Die Schuldentilgung spart nach Berechnungen des Vergleichsportals Biallo 21.000 Euro an Zinszahlungen bis zum Laufzeitende und verkürzt die Rückzahlungsdauer auf einen Schlag um acht Jahre. Besser lässt sich das Weihnachtsgeld nicht anlegen.