Grundbesitz-Fonds: Die Deutsche-Bank-Immobilienfonds grundbesitz europa und grundbesitz global sind für Anlegergelder offen. Die Fonds investieren mitunter auch in laufende Bauprojekte, die riskanter sind, weil der Bauherr auch noch Mieter finden muss. Dafür gibt es sie günstiger als voll vermietete Objekte. Der grundbesitz europa will beispielsweise bis 2018 in dem Olympia-Park im einstigen Londoner Problemviertel Stratford eine halbe Milliarde Euro investieren für 48.000 Quadratmeter Läden und Büros. Hier ist die Fläche allerdings schon vermietet: 3800 Mitarbeiter der britischen Bankenaufsicht sollen dort einziehen.
Die wichtigsten Fondstypen im Überblick
Wie der Name schon sagt, legen diese Investmentfonds in Aktien an. Aufgrund der breiten Anlagestreuung ist ein Investment in Aktienfonds weniger risikoreich als eine Direktanlage in Einzeltitel. Aktienfonds haben spezielle Anlageschwerpunkte – etwa bestimmte Branchen, Länder, Regionen oder Anlagestile.
Dieser Investmentfonds – auch Exchange Traded Funds (kurz ETF) genannt – bildet einen Index wie beispielsweise den Dax eins zu eins nach. Die Zusammensetzung dieses Fonds verändert sich nur, wenn sich die Zusammensetzung des zugrunde liegenden Index verändert. Deshalb spricht man von einem passiven Investment. ETFs können fortlaufend über die Börse gehandelt werden. Ihre Verwaltungsgebühren sind sehr gering, Ausgabeaufschläge wie bei „aktiv“ gemanagten Fonds entfallen.
Für die kurzfristige Anlage eignen sich vor allem Geldmarktfonds. Sie investieren in Geldmarktinstrumente wie beispielsweise Festgeld und kurz laufende, festverzinsliche Wertpapiere. Die Kursschwankungen dieser Fonds sind gering, die Renditeaussichten allerdings auch.
Offene Immobilienfonds legen das Geld der Anleger in Grundstücken, Erbbaurechten und Beteiligungen an Büro- und Geschäftsimmobilien an. Anleger profitieren von den Miet- und Zinseinnahmen sowie den Wertsteigerungen der Immobilien. Die Anzahl der ausgegebenen Anteile ist anders als bei geschlossenen Immobilienfonds nicht begrenzt.
Sogenannte Lebenszyklusfonds sind im Grunde Mischfonds mit einem bestimmten Anlageziel beziehungsweise -horizont. Die Lebenszyklusfonds haben eine feste Laufzeit, gegen Ende dieses Zeitraums – das können 20, 25 oder 30 Jahre sein – schichtet das Fondsmanagement schrittweise von Aktien in Anleihen um, um das Kapital und die angefallenen Kursgewinne zu sichern.
Diese Fonds legen in Aktien und Anleihen an. Der Fondsmanager kann so in stagnierenden oder fallenden Märkten verzinsliche Wertpapiere übergewichten, bei steigenden Aktienkursen den Anlageschwerpunkt aber wieder verlagern. Das Ziel: einen höheren Ertrag als reine Rentenfonds zu erzielen und beim Risiko niedriger als bei einem Aktienfonds zu liegen. Der typische Aktienanteil liegt zwischen 30 und 70 Prozent – je nach Geschmack der Anleger.
Rentenfonds investieren ausschließlich oder überwiegend in festverzinsliche Wertpapiere wie Pfandbriefe, Kommunalobligationen oder Länder- beziehungsweise Unternehmensanleihen. Da regelmäßig Erträge in Form von Zinszahlungen anfallen, bieten Rentenfonds in der Regel stetige Erträge.
Hausinvest: Ein Vorteil milliardenschwerer Immobilienportfolios wie des Hausinvest von Commerz Real, ist deren stabiler Kursverlauf. Den können Immobilienfonds so lange ausweisen, wie Anleger ihnen treu bleiben und die Fonds keine Objekte notverkaufen müssen. Vor einer solchen Massenflucht sollen die seit dem vergangenen Jahr geltenden Kündigungsfristen schützen. Allerdings können Alt-Anleger bei den Fonds, die bereits vor 2013 am Markt waren, halbjährlich 30.000 Euro abziehen. Das ist eine Menge Geld, diese Fonds halten daher üblicherweise noch immer eine hohe Liquidität vor, die nicht in Immobilien investiert wird. Beim Hausinvest sind derzeit 20 Prozent des Fondsvolumens liquide angelegt. Der Fonds investiert weltweit, den größten Anteil haben mit rund 55 Prozent Büroimmobilien, ein Drittel machen Handelsflächen aus. Die größten Länderpositionen sind Frankreich und Großbritannien gefolgt von Deutschland, Benelux, Asien und USA. Auch der Hausinvest investiert künftig wieder in London: Nachdem 2008 schon zwei Milliarden Euro ins Westfield Shopping Center in London flossen, wird das Center jetzt noch erweitert. Es ist der größte Kauftempel Europas.
Geld ist genug vorhanden, der Fonds sammelte 2016 erneut 550 Millionen Euro neu bei Anlegern ein. Genutzt wurde das Geld auch, um die Fremdkapitalquote auf zwölf Prozent zu senken.
KanAm-Fonds Leading Cities: Auch dieser Fonds kommt durch einen Verkaufserfolg auf eine gute Wertentwicklung. Nur zwei Jahre nach der Fondsgründung wurde ein Gebäude am Hamburger Jungfernstieg 20 Prozent über dem Buchwert verkauft. Der Fonds investiert in Gewerbeimmobilien in Europas Wirtschaftszentren wie Wien, Brüssel, Kopenhagen, Frankfurt, Hamburg, Zürich, London oder Oslo. Aktuell wirbt KanAm wieder Geld ein („Cash-Call“), weil man eine Immobilie im Blick hat. Der Fonds ist klein (neun Immobilien und 61 Millionen Euro Immobilienvermögen). Vorteil: Alle Anleger müssen Mindesthalte- und Kündigungsfristen einhalten, die Liquiditätsquote kann mit zehn Prozent niedriger als bei älteren Portfolios sein, weil bei dem neuen Fonds keine Altanleger mit halbjährlich 30.000 Euro bedient werden müssten. In den jungen Fonds sollten Anleger nicht ihr gesamtes Geld anlegen, er ist ein spekulativeres Investment als die traditionellen Großportfolios.
Semper Real Estate: Wer es lieber kleiner mag, der ist bei dem Semper Real Estate der österreichischen Privatbank Semper Constantia gut aufgehoben. Sein größtes Objekt steht mit rund 14 Millionen Euro in den Büchern. Der Fonds wurde seit 2004 langsam aufgebaut. Mit 40 Immobilien aus Österreich und Deutschland kommt er auf ein Volumen von 438 Millionen Euro. 2008 musste er nach Mittelabflüssen schließen, schaffte es aber, die Anleger bei der Stange zu halten, und konnte wieder öffnen. Besonders hoch ist die Performance nur im Vergleich zu anderen Publikumsfonds, nicht aber, wenn man ihn mit Großanlegerfonds vergleicht.
Prunkgebäude haben die Wiener nicht zu bieten. Auf ihrem Einkaufszettel stehen schmucklose Supermärkte, die Penny oder der Aldi-Ableger Hofer mieten. Die schmucklosen Bauten werden auch in sehr guten Zeiten keine üppigen Wertsteigerungen erzielen können. Die letzten Objekte wurden in Wien sowie in Leipzig gekauft, nach Angaben der Gesellschaft sind in naher Zukunft weitere Zukäufe wahrscheinlich. Der österreichische Fonds unterliegt weder deutschen Kündigungsfristen noch einer Mindesthaltedauer. Über Direktbanken wie Comdirect ist der Fonds handelbar und auch an Börsen wird er mitunter gehandelt.
Eine Übersicht über die Wertentwicklung der Offenen Immobilienfonds finden Sie in der Tabelle auf der folgenden Seite.