Die US-Behörden werfen dem ehemaligen Microsoft-Manager Brian Jorgenson und einem befreundeten Börsenhändler verbotenen Insiderhandel vor. Das Duo aus dem Raum Seattle, wo der Software-Konzern seinen Sitz hat, soll mit Spekulationen auf Basis vertraulicher Firmengeheimnisse bei 35 illegalen Geschäften in einem Zeitraum von 18 Monaten insgesamt mehr als 393.000 Dollar (288.000 Euro) an Profit eingestrichen haben.
Die 32 und 28 Jahre alten Männer seien am Donnerstag vor dem Bezirksgericht von Seattle angeklagt worden, erklärte die zuständige Staatsanwaltschaft. Den Angaben zufolge steht auf Insiderhandel bis zu 20 Jahre Gefängnis sowie eine Geldstrafe von bis zu fünf Millionen Dollar. Auch die US-Börsenaufsicht SEC hat sich in den Fall eingeschaltet und zivilrechtliche Schritte eingeleitet.
Jorgenson war laut Anklageschrift in der Finanzabteilung von Microsoft beschäftigt und habe den Börsenhändler mit Tipps versorgt. So habe der heute 32-Jährige etwa im April 2012 verraten, dass Microsoft ins Digitalgeschäft der US-Buchhandelskette Barnes & Noble investieren wolle. Sein Bekannter habe daraufhin Optionen auf die Aktien des Verlags gekauft, die nach der Bekanntgabe 49 Prozent in die Höhe schossen.
Jorgenson soll auch Geschäftszahlen vor der Veröffentlichung ausgeplaudert haben. Der Börsenhändler habe daraufhin mit Optionsgeschäften auf Aktienkursbewegungen gewettet. Den Gewinn hätten die Männer geteilt.
Microsoft erklärte, bei der Aufklärung des Falls geholfen und den Mitarbeiter entlassen zu haben.
