Riester-Rente So holen Sie das Beste aus Ihrem Riester-Vertrag

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Fonds können höhere Renditen erwirtschaften

Anbieter von Riester-Fonds, die Fondsgesellschaften der Banken und Sparkassen also, haben nicht so strenge Anlagevorschriften wie Versicherer und dadurch Chancen, höhere Renditen zu erzielen, über eine verstärkte Aktienanlage. Börsenabenteuer sind dabei ausgeschlossen, denn bei allen Riester-Verträgen gilt: Die Beiträge sind voll abgesichert, ins Minus rutscht niemand. Banksparpläne sind als die sichersten Produkte gefragt, der Sparer zahlt eigene Beiträge an die Bank, die Zulagen fließen hinzu, normalerweise sollte es Zinsen geben, aber die liegen derzeit nur knapp über der Nulllinie.

Wenn riestern, dann richtig: In den meisten Fällen ist ein Fondssparplan ideal, weil er die höchste Rendite bringt.

Riester-Vorgaben begrenzen auch die Rendite

Eine kostengünstige Fondsvariante mit börsengehandelten Indexfonds bietet Fairr.de in Kooperation mit der Sutor Bank. Bis zu einem Depotvolumen von 10 000 Euro ziehen die Hamburger zwar zwei Prozent jährlich als Kosten ab, darüber hinaus sinkt die Belastung auf ein Prozent. Bei der Deutsche-Bank-Tochter DWS können Riester-Sparer Fondsprovisionen von üblichen drei Prozent per Onlineabschluss halbieren. Bei Direktvermittlern wie AVL, fondsrabatt-mainz oder fonds-super-markt entfallen die Kaufkosten sogar komplett. Und wer schon einen DWS-Vertrag hat, bei dem der Berater von jeder Einzahlung Provision kassiert, der lässt sich bei der DWS einen günstigeren Anbieter als Berater eintragen.

Wie sich die Verträge entwickeln, das erkennen Sparer an den jährlichen Mitteilungen der Anbieter. Lange lag etwa ein 2007 bei der DWS abgeschlossener Vertrag durch die Provisionsbelastung unter der Höhe der Einzahlungen, heute hat er einen Depotwert von 14.455 Euro, 10.932 Euro davon hat der Sparer selbst eingezahlt. Mit 5,77 Prozent ist die Rendite vor Steuern kein Traum, aber im Vergleich zu anderen Anlagen auch nicht schlecht.

Verlauf eines Riester-Vertrags, bei dem die gesamten Abschlusskosten in den ersten fünf Jahren vom betrag abgezogen werden

Ohne die strengen Riester-Vorgaben wäre es mitunter noch besser gelaufen. So hätte ein normaler Sparplan auf den Aktienindex MSCI Welt den Riester-Vertrag um 3528 Euro übertroffen – ganz ohne Zulagen wären 17.983 Euro herausgekommen. Sogar 20.733 Euro hätte ein globaler Aktienfonds wie der Robeco Global Consumer Trends gebracht. Die Crux aber ist, dass nur 285 von 1390 Aktien- und Mischfonds, für die Thomson Reuters Lipper Sparpläne berechnet hat, sich besser als Riester geschlagen haben. Anleger können bei einer falschen Fondsauswahl auch schlechter abschneiden als mit Riester.

Um Einzahlungen wieder raus zu holen, müssen Sparer 90 Jahre alt werden

Beim größten Anbieter Union Investment liegen die Renditen in den 1,8 Millionen Depots aktuell im Durchschnitt bei immerhin über vier Prozent allein für die eigenen Einzahlungen der Sparer, ohne Zulagen. Renditen zwischen zwei und sieben Prozent hat das Institut für Vorsorge und Finanzplanung aus dem fränkischen Altenstadt aus 1000 unterschiedlichen Riester-Verträgen ermittelt, die bereits fällig wurden.

Alles in allem liegen Anleger zumindest vor Steuern vorn, wie am Ende das Ergebnis wirklich aussieht, hängt von der individuellen Besteuerung ab. Oft müssen Sparer um die 90 Jahre alt werden, um allein die Einzahlungen wieder rauszuholen.

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