Die IT-Branche ist der „Hidden Champion“ der deutschen Wirtschaft: Experten forschen und entwickeln hierzulande auf hohem Niveau – und machen Deutschland zum viertgrößten Exportland von Software und IT-Dienstleistungen. Dadurch hat die Branche einen Anteil von 40 Prozent am Wirtschaftswachstum. Für die Zukunft geben die von Robert Half befragten CIOs und CTOs eine positive Prognose ab: 90 Prozent sind zuversichtlich, dass die deutsche Wirtschaft weiter wächst und 91 Prozent sehen auch für das eigene Unternehmen gute bis sehr gute Entwicklungschancen.
Unterstützung durch neue Mitarbeiter benötigt die IT-Abteilung insbesondere dann, wenn das Unternehmen expandiert oder um die Bereiche IT-Risiko und IT-Security verstärkt werden soll. Insgesamt nehmen sich 87 Prozent der CIOs und CTOs vor, in diesem Jahr Fachkräfte einzustellen. Je besser die wirtschaftliche Lage in Deutschland aussieht, desto schwieriger ist es jedoch, qualifizierte IT-Mitarbeiter zu finden – und an das eigene Unternehmen zu binden. Das liegt unter anderem daran, dass die Fachkräfte immer spezialisierter arbeiten. Und von eben diesen qualifizierten Experten gibt es auf dem Arbeitsmarkt zu wenige.
Das wiederum erhöht den Wettbewerb um die gut ausgebildeten Kandidaten. Konkurrierende Unternehmen sind an IT-Profis aus anderen Unternehmen interessiert und machen ihnen attraktive Angebote, um sie abzuwerben. Dieser Gefahr sind sich 76 Prozent der befragten CIOs und CTOs bewusst. Für Bewerber bedeutet das: Da die Nachfrage nach geeigneten Kandidaten hoch ist, bieten Unternehmen Top-Konditionen und Kandidaten können sich wie ihre Kollegen im Rechnungswesen auch zwischen mehreren Jobangeboten entscheiden. Netzwerkadministratoren und Web-Entwickler sind besonders begehrt.
Personalentscheider versuchen deshalb, die gefragten Arbeitskräfte an ihr Unternehmen zu binden. Grundvoraussetzung dafür, dass Spezialisten im Unternehmen bleiben, ist eine marktübliche Bezahlung, denn mehr als die Hälfte der deutschen Angestellten (61 Prozent) würde für ein höheres Gehalt den Job wechseln. Nach einer Gehaltserhöhung stehen ein angenehmes Arbeitsklima und eine ausgeglichene Work-Life-Balance ganz oben auf der Wunschliste der Kandidaten. Faktoren wie Benefits und eine verbindliche Unternehmenskultur spielen laut Robert Half ebenfalls eine entscheidende Rolle, um als Arbeitgeber für die Mitarbeiter attraktiv zu bleiben. Deshalb ist es extrem wichtig, dass CIOs und CTOs die Wünsche ihrer Angestellten kennen und darauf eingehen.
Im IT-Bereich sind die regionalen Unterschiede bei den Gehältern enorm. Während Mitarbeiter an wirtschaftsstarken Standorten wie Frankfurt, Stuttgart und München überdurchschnittlich gut verdienen, müssen sich Berliner IT-Fachkräfte mit 88 Prozent des deutschlandweiten Durchschnitts begnügen. Düsseldorf liegt mit den IT-Gehältern genau im deutschen Mittel.
Die Anforderungen an die IT-Mitarbeiter wachsen – ihr Einkommen steigt jedoch nicht zwangsläufig: Mehr als die Hälfte der CIOs und CTOs geht davon aus, dass sich die Gehälter in ihrer Abteilung nicht verändern werden (54 Prozent). 46 Prozent der Befragten rechnen in diesem Jahr mit Lohnerhöhungen. Zusätzlich zu ihrem regulären Monatsgehalt erhalten viele IT-Mitarbeiter Boni. In jedem fünften Unternehmen steigen diese Sonderzahlungen im kommenden Jahr an. In 57 Prozent der Fälle bleiben sie allerdings unverändert.