Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat die Forderung nach territorialer Unversehrtheit der Ukraine bekräftigt. „Was auf der Krim geschieht, besorgt uns“, sagte Merkel am Samstag bei einer Veranstaltung der EU-Kommission in Berlin. Sie stehe im Telefonkontakt mit den Verantwortlichen in Kiew, in Russland und mit US-Präsident Barack Obama.
Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) verlangte von Moskau, unverzüglich Klarheit über die russischen Ziele auf der Krim zu schaffen. Er sprach von einer gefährlichen Entwicklung: „Wer jetzt weiter Öl ins Feuer gießt, mit Worten oder Taten, setzt bewusst auf Eskalation.“
„Alles, was Russland auf der Krim tut, muss in vollem Einklang stehen mit der Souveränität und territorialen Integrität der Ukraine und den Verträgen über die russische Schwarzmeerflotte“, verlangte Steinmeier. Man werde die russische Regierung an ihren Zusagen messen. „Dazu gehört, dass Russland jetzt nicht nur unverzüglich volle Transparenz über die Bewegungen seiner Truppen auf der Krim, sondern auch über seine dahinter stehenden Ziele und Absichten herstellt.“
Steinmeier betonte, Deutschland sei mit seinen Partnern in enger Abstimmung. „Aus meiner Sicht ist es nötig, dass wir Europäer schnell zusammenkommen, um eine gemeinsame Haltung der Europäischen Union abzustimmen.“
Vor dem UN-Sicherheitsrat, wo sich die Ukraine über russische Grenzverletzungen beschwerte, sprachen deren Vertreter von elf Militärhubschraubern und militärischen Transportflugzeugen, die auf ukrainisches Staatsgebiet gebracht worden seien.
Das ukrainische Parlament hatte sich offiziell an den UN-Sicherheitsrat gewandt, damit sich dieser mit der Krise im Land und der möglichen Bedrohung durch Russland befasst. Russland ist eines der fünf ständigen Mitglieder im mächtigsten UN-Gremium und hat dort ein Vetorecht.
Die USA und Großbritannien warben für eine Vermittlungsmission und brachten dafür die Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) ins Gespräch. Der russische UN-Botschafter Witali Tschurkin wandte sich jedoch gegen „eine auferlegte Mediation“.